Der Charme der Keller ist altbekannt, der DAC-Wein bringt der Region jetzt Aufbruchstimmung.

Foto: Weinkomitee Weinviertel, 2004
Wien - Der fünfte Jahrgang des fruchtig-pfeffrigen Weinviertler Herkunftsveltliners wurde am Donnerstag unter großem Publikumsandrang im Wiener Gasometer vorgestellt und wird noch im März auf Tour nach Linz und Bregenz gehen. Roman Pfaffl, Chef des Regionalen Komitees Weinviertel, erklärte anlässlich der Pressekonferenz zum Jubiläumsjahrgang, dass die Herkunftsvermarktungsstrategie "Weinviertel DAC" zu einer Aufbruchsstimmung im größten Weinbaugebiet Österreichs und zu dessen Imageaufwertung geführt habe, was "in dieser Dynamik weitergehen" müsse. "Es waren noch nie so viele Weinviertler Weine in den Weinguides bzw. bei Händlern und in der Gastronomie gelistet. Und es wurde noch nie so viel investiert wie jetzt."

Und das Qualitätsniveau der DAC-Weine werde durch die "strengste Verkostungsprüfung weltweit" sichergestellt, die jeder eingereichte Wein durchlaufen müsse, so Pfaffl. Zustimmung und Ablehnung beliefen sich dabei auf etwa 50 zu 50. Und den Winzerbetrieben werden auch Marketing- und Produktionsseminare angeboten.

Willi Klinger, Chef der Österreichischen Weinmarketing, bezeichnete die Verdoppelung der derzeitigen Gesamtproduktionsmenge von 1,8 Mio. Flaschen DAC-Weine sowie die Weiterentwicklung des Weinviertels zu einer "önologisch-gastronomischen Region" als mittelfristige Ziele. Man bemühe sich, auch Großbetriebe wie den zum oberösterreichischen VOG-Konzern gehörenden "Lenz Moser" enger einzubinden, da man für die anvisierte Vermarktung größerer Mengen deren Erfahrung und Strukturen brauche.

Weinwirtschaft und Gastronomie der Region kooperieren bereits intensiv, so Weinbaupräsident Josef Pleil. Die Beherbergungsinfrastuktur sei aber noch entwicklungsfähig, da die seinerzeitige Abschottung durch den Eisernen Vorhang noch immer spürbar sei. An einem "Buschenschankprofilierungsprogramm nach dem Vorbild der Steiermark" zur Verbesserung des Angebots an ländlichen Speisen werde gerade gearbeitet. Gemeinsames Ziel aller Beteiligten ist, Strukturen und Verkaufszahlen langsam wachsen zu lassen, weil das die nachhaltigeren Ergebnisse bringe. (Luzia Schrampf, DER STANDARD - Printausgabe, 2. März 2007)