High Risk-Typen
MedizinerInnen sehen in der Untersuchung die Bestätigung, dass HPV-Infektionen häufig auftreten und es eine dringende Notwendigkeit gebe, vor allem jüngere Frauen dagegen impfen zu lassen. Andere Expertinnen und Experten hingegen erklären, dass die Impfung nicht generell zu empfehlen sei, da das Vakzin nur vor einer kleinen Gruppe der mittlerweile 150 bekannten DNA-Viren schützt. Das ForscherInnenteam um Eileen Dunne vom CDC hatte Proben von rund 2.000 Frauen im Alter von 14 bis 59 Jahren untersucht. Etwa 27 Prozent der Frauen testeten positiv auf HPV. Das entspreche einer Gesamtzahl von rund 25 Mio. Amerikanerinnen, schließen die MedizinerInnen. Mehr als zwei Prozent testeten positiv auf die so genannten "High Risk-Typen" HPV16 und HPV18 oder sogar beide Stämme. Diese Hoch-Risiko-Stämme konnten WissenschaftlerInnen bei 99 Prozent der Frauen, die an einem Gebärmutterhalskrebs leiden, feststellen.
Übertragung über Hautkontakt
Zahlen wie diese wundern aber auch heimische MedizinerInnen nicht. "Es ist richtig, dass ein Großteil der Bevölkerung diese Viren in sich trägt", bestätigt der Gynäkologe Leo Auerbach vom AKH-Wien. Es komme allerdings nicht notwendigerweise zu einer Erkrankung. Nach einer Infektion können Papilloma-Viren oft jahrelang inaktiv bleiben. "Eine Impfung gegen HPV wäre in erster Linie als Prophylaxe sinnvoll - also vor dem ersten Geschlechtsverkehr", so der Mediziner. Die Infektion erfolge hauptsächlich über Hautkontakt, bei bestimmten Virentypen primär durch ungeschützten Sexualverkehr. Die HPV-Infektion ist daher eine der häufigsten durch Geschlechtsverkehr übertragenen Infektionen, oft jedoch bleibt die Ansteckung unbemerkt. In vorhergehenden Untersuchungen konnten ForscherInnen beweisen, dass Kondome am effektivsten vor HPV schützen können. Das sei nicht überraschend, meint Auerbach.