Australien: Schüler filmten sexuellen Übergriff auf ein mental beeinträchtigtes Mädchen und stellten das Video online - Konsequenz: Symptom-Bekämpfung?
Redaktion
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In Bundesstaat Victoria, Australien, verwehren die Behörden den insgesamt 1.600 öffentlichen Schulen den Zugang zu der beliebten Video-Plattform
Youtube
, in der Hoffnung den aufkommenden Trend zum Cyber-Bullying abzuschwächen. Die Maßnahme folgt dem öffentlichen Empörungsschrei, nachdem eine Gruppe von 12 Jugendlichen ein geistig leicht zurückgebliebenes Mädchen genötigt hatte sexuelle Handlungen zu tätigen. Anschließend urinierten die Teenager auf sie, setzten ihre Haare in Brand und stellten das gefilmte Geschehen unter anderem auch auf Youtube.
Konsequenz
Die Ministerin für Bildungsinfrastruktur Jacinta Allan lies darauf verkünden, dass "die Regierung Mobbing in Schulen niemals toleriert hat und diese Null-Toleranz würde auch auf die Online-Welt übergreifen". "Alle Schüler haben das Recht in einer sicheren und fördernden Umgebung zu lernen - dies inkludiert, die Internet-Erfahrungen der Schüler so sicher und produktiv wie möglich zu machen", so Allan.
Verstörend
Der Direktor des australischen "High Tech Crime Center", Kevin Zuccato, betont, dass der Übergriff auf das 17-jährige Mädchen im vergangenen Jahr ein verstörendes Beispiel für Cyber-Bullying sei. "Cyber-Bullying zwischen Kindern nimmt zu. Social-Network-Seiten stellen für Kinder auch ein Risiko dar", so Zuccato.
Ausweg
Mit dem Bann soll den Mobbern die Verbreitungsplattform genommen werden, die es ihnen ermöglicht sich öffentlich mit ihren Taten brüsten zu können. Diese neue Dimension des Mobbing ist auch in unseren Breitengraden nichts Neues. Die Täter verwenden häufig Handy-Kameras, um Angriffe auf Kollegen aufzuzeichnen und um sie dann ihren Freunden zu zeigen oder gar online zu verbreiten. Ob ein genereller Bann von Webseiten oder technischen Geräten allein dem traurigen Trend eine Wende setzen kann, ist fraglich. Präventivmaßnahmen zur Besänftigung potentieller Aggressoren, wie die Verringerungen der Schülerzahlen in den Klassen oder die individuelle Betreuung und Förderung von Kindern, wären möglicherweise zielführender. (Zsolt Wilhelm)
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