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"Parteifreunde": Ewald Stadler und Heinz-Christian Strache Ende Jänner in Waidhofen an der Ybbs.

Foto: APA/Fohringer
Der FPÖ-Abgeordnete Ewald Stadler rechnet fix mit seinem Parteiausschluss. "Das ist beschlossene Sache. Es wird nur mehr nach einer Begründung gesucht", sagte Stadler am Donnerstag zur APA. Parteichef Heinz-Christian Strache fühle sich mit Stadler in der Partei "offenbar nicht sicher", so Stadler.

Verdacht: Fotos in Umlauf gebracht

Beschlossen werden soll der Ausschluss vom Parteivorstand am 8. März, bei dem Ehrenobmann Hilmar Kabas seinen Bericht über die Foto-Affäre vorlegen soll. Stadler wird verdächtigt, die Jugendfotos Straches, die ihn bei wehrsportähnlichen Übungen zeigen, in Umlauf gebracht zu haben.

Stadler will auf Rechtsmittel verzichten...

FPÖ-Abgeordneter Ewald Stadler würde seinen Parteiausschluss "zur Kenntnis nehmen" und auf Rechtsmittel verzichten. "Wenn das die Methode ist, will ich damit nichts zu tun haben", sagte Stadler im Gespräch mit der APA. Von seinem offenbar bevorstehenden Ausschluss habe er von höchster Stelle erfahren. "Das ist ernst zu nehmen", so Stadler, der "mehr als nur eine Drohung" sieht.

Diese Vorgehensweise würde sich mit der bisherigen "Methode" decken, spielte er auf seine Entmachtung als Präsident der Freiheitlichen Akademie und der bei der Klausur in Waidhofen an der Ybbs "zelebrierten" Versöhnung mit Parteichef Heinz-Christian Strache an. Die beiden Parteikontrahenten hatte dort medienwirksam offiziell das Kriegsbeil begraben und sich als "Parteifreunde" bezeichnet. Der Streit war nach Veröffentlichung von Strache-Fotos, die ihn bei wehrsportähnlichen Übungen zeigen, entbrannt.

Ein Indiz für Stadlers Rauswurf ist seine Einladung zum Parteivorstand kommende Woche, in dem er seit der Aberkennung der Akademie als Vorfeldorganisation der Partei nicht mehr vertreten ist. Er sei ersucht wurden, für den 8. März eine Vertretung im Eurofighter-U-Ausschuss zu nominieren. Dafür ernannt worden sei Peter Fichtenbauer.

... und sein Nationalrats-Mandat behalten

Seine Arbeit im Banken- und Eurofighter-U-Ausschuss möchte Stadler zu Ende führen, wie er betonte. Das Mandat im Nationalrat werde er behalten.

Stadler-Ausschluss laut Kickl ein Gerücht

Die FPÖ hat den drohenden Ausschluss von Ewald Stadler nicht bestätigen wollen. Für Generalsekretär Herbert Kickl handelt es sich nur um "lancierte Gerüchte", hieß es in einer Aussendung. Tatsache sei, dass im letzten Bundesparteivorstand der Beschluss gefasst worden sei, Bürgeranwalt Hilmar Kabas mit der Erstellung eines Endberichts in der so genannten Foto-Causa zu beauftragen.

"Dieser Bericht soll von ihm (Kabas, Anm.) im kommenden Bundesparteivorstand der FPÖ vorgelegt und dort diskutiert werden", so Kickl weiter. Da bis zum jetzigen Zeitpunkt der Bericht offenbar weder fertig gestellt, noch irgendjemand außer Kabas den Inhalt kenne, würden die von Stadler gezogenen Schlussfolgerungen jeglicher Grundlage entbehren.

BZÖ will Stadler keine neue Heimat bieten

Ewald Stadler wird beim BZÖ vermutlich keine neue Heimat finden. "Um Gottes Willen, wirklich nicht", sagte BZÖ-Chef Peter Westenthaler auf eine entsprechende Frage am Rande einer Pressekonferenz Donnerstag Vormittag in Wien. Man wolle sich mit der FPÖ nicht beschäftigen, das sei eine "Baustelle, die ich nicht betrete", so Westenthaler. Weitere Kommentare dazu werde es von ihm nicht geben, so Westenthaler. (APA)