Die Metaller-Gewerkschaft akzeptiert das verordnete Sparprogramm nicht und droht mit Streik, Mitarbeiter legten die Arbeit nieder
Redaktion
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Berlin – Einen Tag nachdem die Sparpläne für den Flugzeugbauer Airbus bekannt gegeben wurden, legten Mitarbeiter in Deutschland, wo 3700 Stellen wegfallen sollen, an drei Standorten die Arbeit nieder. Betroffen waren die Werke im niedersächsischen Varel (1350 Mitarbeiter) und im baden-württembergischen Laupheim (1200 Beschäftigte), die verkauft werden sollen. Aber auch in Nordenham (Niedersachsen/2200 Mitarbeiter), wo ein Investor gesucht wird, wurde nicht gearbeitet.
"Es besteht aus unserer Sicht nicht die Notwendigkeit, so gravierende Maßnahmen zu machen, weil Airbus nicht zu vergleichen ist mit üblichen Sanierungsfällen. Der Zug ist noch nicht abgefahren", gibt sich die Chefin des Gewerkschaftsbezirks Küste der IG Metall, Jutta Blankau, kämpferisch. In zwei Wochen wollen die deutschen Gewerkschaften einen europaweiten Aktionstag organisieren. Peter Scherrer, der Generalsekretär des Europäischen Metallgewerkschaftsbunds, schließt Streiks nicht aus: "Streiks sind möglicherweise ein Mittel, um Fehlentscheidungen abzuwenden."
Schlüssige Erläuterung
Enttäuscht ist auch Günther Oettinger, Ministerpräsident von Baden-Württemberg, der den Verkauf des Werkes in Laupheim nicht akzeptieren will. Er erwartet vom Management der Muttergesellschaft EADS "in den nächsten Tagen eine schlüssige und tragfähige Erläuterung der Gründe für die angeblich zwingende Abgabe des Werkes".
Um Geduld wirbt der deutsche EADS-Co-Chef Tom Enders. Zwar könne sich die getroffene Lösung sehen lassen, "Es wird allerdings eine Zeit dauern, bis wir aus diesem recht tiefen Tal bei Airbus wieder heraus sind."
Gerhard Puttfarcken, Geschäftsführer von Airbus Deutschland, will am Freitag an Betriebsversammlungen der Belegschaft teilnehmen und dieser erklären, dass er trotz der Verkaufspläne gute Perspektiven für die deutschen Werke sieht: "Die Voraussetzungen sind gut, die Auslastung ist über Jahre gegeben." Bei der Sanierung gelte nun das Motto: "Sorgfalt geht vor Schnelligkeit." (bau, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 2.3.2007)
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