Foto: Magna International
Magna mischt bei den Big Playern in Russland mit Wien - Nachdem in den vergangenen Tagen Berichte über angebliche Pläne von Frank Stronachs Magna-Konzern zur Übernahme des US-Autobauers Chrysler publik wurden, wird nun der weltweit tätige kanadische Autozulieferer Magna selbst als mögliches Übernahmeziel gehandelt. Gerüchten zufolge würden russische Investoren den Einstieg bei Magna planen, berichtet am Mittwoch die "Kleine Zeitung".

Als Indiz dafür wird ein geplanter Besuch des russischen Präsidenten Putin am 23. und 24. Mai in Österreich gewertet. Magna-Sprecher Daniel Witzani bekräftigte indes die Informationspolitik der vergangenen Tage: "Gerüchte über Chrysler werden nicht kommentiert", sagte er. DaimlerChrysler ist der wichtigste Kunde von Daimler und daher ein hochsensibles Thema.

Auf den ersten Blick sind weder eine Chrysler-Übernahme durch Magna noch eine stärkere Verflechtung des Autozulieferers mit Autoproduzenten im stark boomenden russischen Automarkt ganz von der Hand zu weisen. So wäre auch ein gemeinsames kanadisch-russisches Engagement bei Chrysler denkbar.

Entwicklungs-Partnerschaft

Brancheninsider geben jedoch zu bedenken, dass Magnas Erfolg als Zulieferer auch und gerade auf seiner Unabhängigkeit von einzelnen Herstellern beruht, seien es BMW, Saab, Mercedes - aber auch Chrysler - und die weniger bekannten, aber großen russischen Autobauer.

Mit dem größten russischen Autobauer AvtoVAZ ("Wolga-Automobilfabrik") gibt es ein Memorandum of Understanding über eine Entwicklungspartnerschaft für ein Mittelklasse-Auto und die Entwicklung der für den Bau des Fahrzeugs nötigen Zulieferstruktur. Das Investitionsvolumen wird von Experten auf 1,3 Mrd. Euro geschätzt. "Die Fertigung des Fahrzeugs ist aber eine reine AvtoVAZ- Geschichte", betonte Magna-Sprecher Witzani und wollte diese Zahl nicht bestätigen. (APA)