Wien - Die Sanierung des Wiener Tierschutzvereins (WTV) scheint geglückt. Zumindest ist der größte Brocken auf dem Weg aus dem laufenden Konkursverfahren ausgeräumt: Am Mittwoch wurde die Einigung mit dem Leasinggeber des Tierschutzhauses im niederösterreichischen Vösendorf, BAL Helios, erzielt. "Die Sache ist gelöst", so Peter N. Thier, Sprecher des Mutterkonzerns Bank Austria-Creditanstalt.

Die Einigung sieht demnach vor, dass der sanierte WTV der Bank das Gebäude abkauft und dafür einen Kredit bei der BA-CA aufnimmt. Damit habe man den WTV auf ein neues, ordentliches Fundament stellen können, freute sich Thier.

Hierbei habe auch die Bank ihr Scherflein beigetragen. Auf die Alt-Leasingschulden in Höhe von rund drei Mio. Euro angesprochen, wollte sich der BA-CA-Sprecher nicht detailliert äußern, unterstrich aber: "Wir leisten auch einen finanziellen Beitrag."

Stadt schließt neuen Vertrag ab

Für die Stadt sei die rechtliche Situation nun hinreichend klar, meinte allerdings am Mittwoch eine Sprecher der zuständigen Stadträtin Sandra Frauenberger. Man werde deshalb mit der neuen Betriebsgesellschaft des Sanierers Erhard Grossnigg einen auf zwei Monate befristeten Vertrag über die Finanzierung der Verpflegung und Unterbringung abschließen, sobald das detaillierte Konzept für diesen Zeitraum vorliege.

"Wenn das Konzept greift, wird es Verhandlung in Richtung eines neuen Leistungsvertrages geben", so die Frauenberger-Sprecherin. Dieser wird dann möglicherweise ähnlich ausschauen wie der bisherige. Eine andere finanzielle Unterstützung soll es nach derzeitigem Stand von der Stadt nicht geben.

Kosten für Tiere

Nach dem alten Leistungsvertrag mit dem WTV hatte die Stadt zuletzt pro abgeliefertem Hund täglich 11,10 Euro, für jede Katze 7,90 Euro und für jedes Kleintier 1,60 Euro gezahlt. Inklusive Abschlagszahlungen und Pauschalbeträgen für Wildtiere hatten sich die Ausgaben auf rund 900.000 Euro jährlich summiert.

Entlassungen Laut Radio Wien sieht das Konzept von Sanierer Grossnigg vor, dass 30 der rund 115 Mitarbeiter das Tierschutzhaus verlassen müssen. Diese Entscheidungen sei den Mitarbeitern am Mittwoch mitgeteilt worden. (APA)