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Rolando Villazon, hier in selbstironischer Laune

Foto: APA/dpa/Salome Kegler

Wien - Startenor Rolando Villazon will sich auf Grund seines Ausfalls in der Staatsoper in Zukunft mehr schonen. Gegenüber der APA zeigte er sich tief betroffen über die drei Absagen: "Ich gehe von Wien, mein Herz ist gebrochen." Villazon hatte auf Rat seines Arztes drei Vorstellungen von "La Boheme" absagen müssen. Die "einzige Hoffnung", wie er nun seine enttäuschten Fans beruhigen könne: "Zurück nach Wien."

Grund für seine angeschlagene Stimme, so Villazon, sei eine Stimmband-Entzündung als Folge einer Infektion gewesen, an der auch seine Kinder erkrankt gewesen seien. Den Vorwurf, die Absage hätte bereits früher feststehen müssen, will sich der Sänger nicht gefallen lassen - bis zuletzt habe er daran geglaubt, noch singen zu können. Kurz vor der Aufführung habe ihn die Direktion der Staatsoper zum Arzt geschickt, auf dessen Anraten er dann sein Auftreten kurzfristig absagen habe müssen. Villazon: "Er hat gesagt: Wenn du heute singst, wirst du wahrscheinlich Probleme in den nächsten Monaten haben."

"Manche sind jetzt böse auf mich"

Besonders schmerzhaft für den Startenor, der es auch als Bühnenpartner an der Seite von Anna Netrebko zu Weltruhm geschafft hat, ist die offensichtliche Enttäuschung seiner Fans. "Ich habe einige E-Mails gekriegt, manche sind jetzt böse auf mich", erzählt er. "Ich bin der Erste, der enttäuscht ist. Meine Fans sind mir sehr wichtig und das Letzte, was ich möchte, ist sie zu verärgern oder enttäuschen." Lob gibt es für die Staatsoper, diese habe gut reagiert. Und auch der kurzfristig eingesprungene Joseph Calleja sei "großartig" gewesen.

Rückblickend "keine schöne Woche" für den Tenor, besonders schmerzhaft sei die Absage der Vorstellung am eigenen Geburtstag gewesen. Für weitere Vorstellungen hat Villazon nun sein Programm stark geändert, da jede weitere Absage alles noch verschlimmern würde. Bei künftigen Konzerten werde das Orchester mehr spielen. Aber auch der Terminplan wird - sofern es noch keine fixen Zusagen gebe - entrümpelt. "Ich habe viel mehr gelernt über die Gesundheit meiner Stimme", sagt er. Sein derzeitiger Zustand: "Heute bin ich OK."

In Wien wird sich Villazon das nächste Mal im Sommer an der Seite von Daniel Barenboim zeigen. Für die Staatsoper sind erst wieder Auftritte im kommenden Jahr geplant, in Massenets "Werther" und "Manon". (APA)