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Österreicher werden immer älter und fahren auch länger mit dem eigenen Auto

Foto: AP/ JENS MEYER
Wien - Immer mehr ältere Menschen, dennoch weniger Sterbefälle - diese Tendenz ergibt sich aus der deutlich gestiegenen Lebenserwartung in Österreich. Laut Statistik Austria sind im Vorjahr 73.587 Österreicher gestorben, was einen Rückgang von 1,4 Prozent gegenüber 2005 bedeutet. Männer werden im Schnitt rund 77 Jahre alt, Frauen fast 83.

Geringste Säuglingssterblichkeit

Auch der Saldo aus Geburten und Sterbefällen (Geburtenbilanz) fiel 2006 mit plus 3.338 positiv aus. Die Säuglingssterblichkeit lag mit 3,6 Promille erstmals in der Geschichte Österreichs unter der vier Promille-Marke. Die meisten Sterbefälle des Vorjahres ereigneten sich im März (6.555) die wenigsten im September (5.524).

Mehr Tote als im Jahr davor wurden in den Bundesländern Vorarlberg (+3,5 Prozent), Burgenland (+1,5) und Steiermark (+0,3) registriert. In allen anderen Bundesländern meldeten die Standesämter weniger, wobei die deutlichsten Rückgänge in Tirol (-3,3), Salzburg (-3,1) und Niederösterreich zu verzeichnen waren, sowie in Oberösterreich mit 0,7 Prozent ein unterdurchschnittlicher Rückgang der Sterbefälle ermittelt wurde.

Immer mehr ältere Autofahrer

Die Menschen werden künftig immer älter und fahren auch länger mit dem eigenen Auto: Um diesem Trend zu begegnen, müssen Verkehrsvorschriften angepasst und die Öffis gestärkt werden, wie aus einer Studie des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) hervorgeht.

Da künftig mehr ältere Führerscheinbesitzer unterwegs sein werden, müsse das Verkehrssystem "fehlertoleranter" werden, fordert VCÖ-Experte Martin Blum . Dazu sei es etwa notwendig, die erlaubten Höchstgeschwindigkeiten herabzusetzen. Außerdem sei ein Führerschein auf Zeit mit verpflichtenden Gesundheitschecks nötig.

Bauwidmungen mit Öffi-Anschluss

Der vorherrschende Trend zur Zersiedelung, sprich des Häuslbaus auf dezentralen Grünflächen könnte sich in Zukunft als Mobilitätsfalle entpuppen, warnte Blum: Ältere Leute, die ohne Anschluss an öffentliche Verkehrsmittel wohnen, drohe künftig die Isolierung. Dem könne man beispielsweise wie im Schweizer Modell entgegenwirken, wo etwa die Bauwidmungen an einen Öffi-Anschluss gekoppelt sind.(APA)