Der Vorsitzende des serbischen Nationalrats im Kosovo, Milan Ivanovic sagt, die USA unterstützten die gewalttätige Loslösung des Kosovo, und Ahtisaari sei eine Marionette Washingtons. Aber die amerikanische Öffentlichkeit solle nun sehen, "was wir davon halten". Das Botschaftsviertel in der Kneza-Milosa-Straße ist völlig blockiert. Dem Protest schließen sich hunderte hupende Taxifahrer an. "Wir wollen unsere Solidarität mit dem Kampf des serbischen Volkes für den Kosovo ausdrücken", sagt einer von ihnen und drückt heftig auf die Hupe seines klapprigen Fiats. "Steh auf Serbien!", "Hilf uns, Russland!", "Kosovo ist die Seele Serbiens" steht auf den Transparenten, die die aus dem Kosovo angereisten Serben tragen. "Das geht doch nicht, die können uns doch nicht einfach unser Land wegnehmen", sagt ein älterer Mann.
Im Stich gelassen
In der Menschenmasse ist vorwiegend Resignation und Ratlosigkeit zu spüren. Trotz lautstarker Parolen gegen die Unabhängigkeit des Kosovo fühlen sich viele Serben aus der von der UN verwalteten Provinz vom Mutterland im Stich gelassen. "Wenn es brenzlig wird, werden uns die hier in Belgrad für irgendetwas eintauschen", hört man in einer Gruppe aus dem Dorf Leposavic.