Der Chefökonom der Allianz SE, Michael Heise, erklärte bei der Präsentation der Studie am Dienstag in Brüssel, dass die EU-15 bei der Beschäftigungsrate zwar das Lissabon-Ziel von 70 Prozent verfehlt haben. Die Quote sei aber von 63 Prozent im Jahr 2000 angewachsen und liege derzeit mit 65,2 Prozent nicht weit davon entfernt. Österreich habe 2006 die 70-Prozent-Marke überschritten. Als Grund für den Zuwachs nannte der Experte ein Mehr an Teilzeitjobs oder auch an weniger qualifizierten Arbeitskräften.
Geringer Anteil an hoch qualifizierten Arbeitskräften
Österreich habe im Vergleich zu den neun größten Volkswirtschaften der "alten" EU (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien, Italien, Schweden, Niederlande, Belgien, Österreich) einen "sehr geringen Anteil an hoch qualifizierten Arbeitskräften", sagte Heise. Österreich belegt in der Rangliste den vorletzten Platz 8 vor Italien.
2006 gab es laut der Studie außerdem einen Zuwachs in der Arbeitsproduktivität. Besonders dynamisch entwickelten sich Schweden und Großbritannien. Österreich verzeichnet einen leichten Anstieg in diesem Bereich und liegt auf Platz 7 vor Italien und Spanien. In den letzteren beiden Ländern ist die Arbeitsproduktivität rückläufig. Heise führte dies auf einen Zustrom von weniger qualifizierten Immigranten zurück. Beigetragen habe darüber hinaus, dass es in Italien und Spanien einen hohen Grad an Regulierung gebe.
Kurve gekratzt