Preßburg - Die Frage der Errichtung amerikanischer Radar- und Raketenabwehrbasen in der Tschechischen Republik und in Polen ist zum Thema auch in der slowakischen Innenpolitik geworden. Sowohl die Regierungs- als auch die Oppositionsparteien äußerten Zustimmung zur Errichtung der Radar- und Raketenabwehrbasen mit der Begründung, dass damit auch die Sicherheit der Slowakei gewährleistet würde.

Vorbehalte hat insbesondere der Chef der mitregierenden Slowakischen Nationalpartei (SNS), Jan Slota. Er räumte ein, dass die Slowakei als NATO-Mitglied bestimmte Pflichten habe, betonte aber, dass die Radaranlagen und Raketen gegen Russland und nicht gegen Iran oder Nordkorea gerichtet seien. "Das Abwehrsystem, das in Europa von Amerikanern gebaut wird, ist nicht gegen den Iran oder Nordkorea gerichtet. Wer so argumentiert ist entweder ein Idiot oder versteht die Sache nicht oder weiß nicht, dass die Erde kugelförmig ist. Diese Radarstationen sind gegen Russland gerichtet", sagte Slota.

Kritische Vorbehalte gegen den Bau des Abwehrsystems hatte ursprünglich auch Ministerpräsident Robert Fico. Seine linksgerichtete Partei (Smer) änderte jedoch ihre Ansichten. Außenminister Jan Kubis sagt nun, das neue Abwehrsystem erhöhe auch die Sicherheit der Slowakei. (APA)