Innovativer
"Kleinere Länder wie Estland, Holland oder die Schweiz tun sich naturgemäß leichter, ein elektronisches Wahlsystem in der Praxis umzusetzen", erklärt Robert Krimmer, Gründer der Plattform E-Voting.CC, im Gespräch mit pressetext. Bei Estland komme hinzu, dass es sich historisch bedingt um eine sehr junge Demokratie handle, die sich in Bezug auf die eigene Verfassung und Gesetzgebung mit Änderungen viel leichter tue als etablierte Demokratien wie Deutschland oder Österreich. Die weltweit erste nationale Wahl, bei der auch online abgestimmt werden kann, bewertet Krimmer dennoch als Ereignis mit großem Vorbildcharakter.
Überprüfung
Weltweites Interesse löst die estnische Parlamentswahl schon allein deswegen aus, da sich auch eine OSZE-Delegation angesagt hat, welche die rechtmäßige Durchführung beobachten und legitimieren soll. Schätzungen gehen davon, dass rund 20.000 bis 40.000 der knapp 940.000 Wahlberechtigten von ihrem Recht Gebrauch machen werden, online zur Wahlurne zu surfen. "Man muss sich im Klaren sein, dass e-Voting derzeit noch ein Randgruppen-Programm ist, das für gewisse Bevölkerungsgruppen jedoch von großem Wert ist", meint Krimmer. So könne e-Voting die Stimmabgabe für mobile Staatsbürger, die sich im Ausland befinden, oder aber auch für Menschen mit Behinderungen entscheidend erleichtern, ist Krimmer überzeugt.
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