London - Somalias Staatschef Abdullahi Yusuf Ahmed hat sich zu Gesprächen mit gemäßigten Islamisten bereiterklärt, um weiteres Blutvergießen in dem ostafrikanischen Land zu vermeiden. "Wir haben nichts gegen Verhandlungen, solange das Ziel solcher Verhandlungen das Vorantreiben des Friedens ist", sagte Yusuf am Donnerstag bei einem Besuch in London.

Es heiße, dass unter den islamistischen Freischärlern, die bis Dezember die Hauptstadt Mogadischu in ihrer Gewalt hatten, "gemäßigte Elemente" gebe. "Sagt uns, wo sie sind, und wir werden sie suchen und mit ihnen reden", erklärte der Präsident. Die einzige Bedingung sei, dass die Gesprächspartner ihre Waffen niederlegten und auf Gewalt verzichteten. "Wir werden nicht mit bewaffneten Gruppen sprechen, die den Frieden und die Stabilität zerstören wollen."

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hatte der Afrikanischen Union (AU) am Dienstag das Mandat zu einem sechsmonatigen Friedenseinsatz in Somalia erteilt. Es erstreckt sich im Wesentlichen auf einen Beitrag zur Sicherheit und Stabilisierung des ostafrikanischen Landes, in dem seit 1991 Bürgerkrieg und Chaos herrschen. Anfang der Woche war es in Mogadischu laut Augenzeugen zu den heftigsten Kämpfen zwischen Regierungstruppen und mutmaßlichen Islamisten seit dem Einmarsch der äthiopischen und somalischen Truppen Ende Dezember gekommen. Die somalische Übergangsregierung hatte um die Jahreswende - in einer gemeinsamen Offensive mit der äthiopischen Armee - die in weiten Teilen des Landes herrschenden islamistischen Milizen vertrieben. (APA)