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Delphi baut derzeit den Konzern um.

Foto: AP/Osorio
Chicago/Madrid - Der insolvente US-Autozulieferer Delphi kündigte am Donnerstag an, sein Werk in Südspanien zu schließen. Am österreichischen Standort in Großpetersdorf im Südburgenland gebe es "keine Änderungen", hieß es am Freitagvormittag aus Unternehmenskreisen.

Doch erst kürzlich hat der amerikanische Mutterkonzern eine nicht bindende Absichtserklärung zum Verkauf seiner Innenausstattungs- und Verschluss-System-Sparte unterzeichnet. Zu der Sparte gehört auch die Produktion im Südburgenland. Das Werk von Delphi Packard Austria in Großpetersdorf ist zwischen 2004 und 2006 bereits deutlich geschrumpft.

Delphi beschäftigt in Großpetersdorf aktuell etwa 420 Mitarbeiter in der Spritzgussfertigung. 2004 hatte sich der Personalstand noch auf rund 800 Arbeitnehmer belaufen. Im Südburgenland produziert Delphi Kunststoffteile für die Autoindustrie.

Cadiz schließen

Wie berichtet, will der US-Konzern sein Werk im südspanischen Cadiz schließen. Nach Gewerkschaftsangaben sind dort bis zu 1.650 Arbeitsplätze betroffen. Das Werk habe in den vergangenen Jahren "hohe Verluste angehäuft" und sei wegen seiner hohen Kosten "nicht wettbewerbsfähig", teilte Delphi am Donnerstag mit. Auch gehörten die Produkte von dort nicht zum Delphi-Kerngeschäft.

In Cadiz werden unter anderem Lenksysteme und Radaufhängungen gebaut. Delphi kündigte Gespräche mit den Mitarbeitern über die Schließung an. Eine Lösung müsse aber die "begrenzten finanziellen Möglichkeiten" Delphis berücksichtigen.

Der Delphi-Konzern steht seit 2005 unter Gläubigerschutz. Die Insolvenz war die größte in der Geschichte der US-Autoindustrie. Delphi baut derzeit den gesamten Konzern um. Auch 21 der 29 US-Fabriken sowie Werke im Ausland sollen geschlossen oder verkauft werden. (APA)