Moskau - Ein Gericht in der russischen Stadt St. Petersburg hat am Freitag die Klage einer Schülerin gegen die Evolutionslehre im Biologieunterricht abgewiesen. Die 16-jährige Verfechterin des so genannten Kreationismus hatte verlangt, in Biologie auch die umstrittene Lehre eines göttlichen Ursprungs der Schöpfung zu unterrichten. Der Vorrang der Evolutionslehre verletze ihre religiösen Gefühle.

In der Verhandlung erklärten Vertreter des Bildungsministeriums, dass in Russland Staat und Religion getrennt seien. Der Lehrplan in Biologie beruhe auf der von Charles Darwin begründeten Evolutionstheorie, die im Gegensatz zum Kreationismus wissenschaftlich bewiesen sei.

Die Schülerin und ihre Vertreter vor Gericht kündigten Widerspruch gegen das Urteil an. Die christlich-fundamentalistische Lehre des Kreationismus hat ausgehend von den USA in den letzten zwei Jahren auch zahlreiche Anhänger in Russland gefunden. Im Jänner bekannte sich sogar Patriarch Alexi II., das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, zu dieser Weltsicht. (APA/dpa)