Zu lange Ausbildungszeiten
Seit der Wiedervereinigung gab es in Deutschland Diskussionen, die Schulzeit anzugleichen, wobei auch zum Teil in den östlichen Ländern Deutschlands die Schulzeit bis zum Abitur kurzfristig auf dreizehn Jahre erhöht wurde. "Die große Leistungsstudie TIMSS zeigte, dass die Länder, die ihre Schüler nach zwölf Jahren zur Hochschulreife führen, mit Leistungen aufwarten können, die in Deutschland sonst nicht erreicht werden. Des weiteren wurde darauf verwiesen, dass die jungen Menschen in Deutschland im internationalen Vergleich zu viel Zeit in der Erstausbildung verbrächten und zu Spät in das Erwerbsleben eintreten würden", erklärt Bildungsforscher Klaus Klemm. Weil Deutschland seit Mitte der 60er Jahre mit einem massiven Geburtenrückgang konfrontiert ist, könne sich das Land einen so großzügigen Umgang mit der Lebenszeit junger Menschen nicht länger leisten, lautet eine weitere Begründung für die Einführung des G8-Abiturs.
Doppelte Jahrgänge ab 2007
Die Länder Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Saarland, Hamburg, Bayern, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Berlin, Bremen, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Brandenburg erwarten in den nächsten Jahren doppelte Abiturientenjahrgänge. In Sachsen-Anhalt werden bereits 2007 doppelte Jahrgänge die Gymnasien verlassen, aufgrund der relativ niedrigen Abiturientenzahl rechnet man jedoch noch nicht mit einem großen Ansturm. Spätestens ab 2010, 2011, wenn etwa das bevölkerungsstarke Bayern seine doppelte Abiturientenjahrgänge entlässt, wird es sehr eng auf Deutschlands Universitäten. "Bis 2023 bleiben die Studierendenzahlen auf einem Niveau, das deutlich über dem heutigen liegt", meinte etwa die Bildungsökonomin Helga Mayer gegenüber der Zeit.
Hochschulpakt reicht nicht