Lolo Ferrari und ihr Ehemann Eric Vigne 2002

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Nizza - Sieben Jahren nach dem Tod der Porno-Diva Lolo Ferrari hat die französische Justiz die Ermittlungen gegen ihren Mann eingestellt. In einem am Dienstag bekannt gewordenen Beschluss wurde der 59-jährige Eric Vigne von dem Verdacht entlastet, seiner Frau Medikamente eingeflößt oder sie erstickt zu haben. Für die Untersuchungsrichterin von Grasse, Anne Vella, ist die wahrscheinlichste Todesursache Suizid.

In ihrem Beschluss bezeichnete Vella die mit 36 Jahren gestorbene Ferrari als "geschwächte und depressive Frau, die bereits mehrfach versucht hatte, ihrem Leben ein Ende zu bereiten". Auch der gegen Vigne geäußerte Verdacht der unterlassenen Hilfeleistung wurde fallen gelassen.

13 Monate Untersuchungshaft

Lolo Ferrari, die mit bürgerlichem Namen Eve Valois hieß, war mit einer Oberweite von 130 Zentimetern berühmt geworden, die sie in zahlreichen Schönheitsoperationen erreicht hatte. Sie starb am 5. März 2000 in ihrem Haus in der südfranzösischen Parfüm-Metropole Grasse. Wegen des Verdachts, sie erstickt zu haben, saß ihr mehr als zwei Jahrzehnte älterer Mann 13 Monate lang in Untersuchungshaft. Nun sei Vigne "erleichtert" und "bereit, die Geschichte hinter sich zu lassen", sagte sein Anwalt Gilles-Jean Portejoie der Nachrichtenagentur AFP. Der Jurist kündigte an, er werde Schadenersatz für seinen Mandanten einfordern.

Eine Autopsie einen Tag nach Lolo Ferraris Ableben hatte als mutmaßliche Todesursache eine Überdosis an Medikamenten gezeigt. Im Februar 2002 war den Ermittlern der Verdacht gekommen, Vigne könne sie erstickt haben. Deswegen saß er bis zum März 2003 in U-Haft. Zu seinen Ungunsten hatten widersprüchliche und falsche Aussagen gesprochen - aber auch die Tatsache, dass er den Tod seiner Frau medienwirksam vermarktet hatte. (APA/AFP)