"Ich kann sofort bei ihm sein, vor allem wenn er krank ist", erzählt Frau Reiz dem Standard. Und schon heute ist für sie klar: Silvio wird in eine Schule im 1.Bezirk gehen, damit er den Betriebs-Hort weiter besuchen kann.
Geht es nach Familienministerin Andrea Kdolsky (ÖVP), soll das Angebot an betriebseigenen, bzw. betriebsnahen Kinderbetreuungsplätzen künftig ausgeweitet werden. Ob der bundesweite Fördertopf in Höhe von 800.000 Euro dafür aufgestockt werden soll, kann sie allerdings noch nicht präzisieren.
Dabei hätte ein solches Angebot für Unternehmen gleich eine Reihe von Vorteilen, sagt Michael Fuchs vom European Centre for welfare policy and research im Gespräch mit dem Standard: "Weniger Ausfalls- zeiten", "eine stärkere Bindung zum Betrieb" und nicht zuletzt "soziales Prestige".
Wiedereinstieg
Fuchs sieht zudem einen möglichen positiven Effekt, was die Familienplanung betrifft. Das kann Sandra Rieger, Mutter und Beschäftigte bei Baxter Austria, unterschreiben: Die Sicherheit, im Betriebskindergarten der Firma einen Platz zu finden "war sicher ein Mitgrund", dass sie bereits ihr zweites Kind erwartet. "Gerade wenn man einen frühzeitigen Wiedereinstieg plant, möchte man, dass das Kind in guten Händen ist", sagt Rieger zum Standard.
Für Claudia Latzlberger von T-Systems sind die langen Öffnungszeiten der größte Pluspunkt der unternehmensinternen Kinderbetreuung. Genau das ist laut Forscher Fuchs bei der institutionellen Betreuung "ein Riesenproblem". Österreichweit schließen 25 Prozent der Kindergärten um 14 Uhr, weitere 25 Prozent um 17 Uhr, hat Fuchs erhoben.
In einer für die Industriellenvereinigung durchgeführten Studie kommt er zudem zu folgenden Resultaten: Rund 15.000 Plätze fehlen österreichweit für die Betreuung der unter Dreijährigen, vor allem in Oberösterreich und der Steiermark ist das Angebot mit einer Betreuungsquote von sechs, bzw. sieben Prozent unterdurchschnittlich.
Technik für die Kleinen