Foto: Electrolux
Wien - Electrolux Österreich, die österreichische Tochterfirma des schwedischen Hausgeräteherstellers AB Electrolux, hat das Geschäftsjahr 2006 positiv bilanziert. Die Umsätze von 163 Mio. Euro blieben jedoch auf Vorjahresniveau. Die Streiks im Nürnberger AEG-Werk im Jahr 2006 hätten in Österreich zu Lieferengpässen geführt und die Ergebnisse des 1. Halbjahres 2006 eingetrübt, teilte das Unternehmen am Montag bei einer Pressekonferenz mit. Electrolux verlagert die Nürnberger AEG-Produktion, deren endgültiges Aus mit Ende 2007 bevorsteht, schrittweise nach Italien und Polen.

Einbußen bei Marktanteilen

Wir sind noch einmal mit "einem blauen Auge davongekommen", lautete das Fazit von Österreich-Geschäftsführer Alfred Janovsky. Zwar habe man im Geschäftsjahr 2006 dadurch Marktanteile eingebüßt, zu Jahresende wies die Bilanz dennoch positive Zahlen auf. Wertmäßig habe sich der Marktanteil von Electrolux von 13 Prozent im Jahr 2005 auf 11,6 Prozent 2006 verringert. Der mengenmäßige Marktanteil sei auf 11,3 Prozent (2005: 13 Prozent) geschrumpft.

Man habe das Wachstum in Österreich im Vergleich zum Gesamtkonzern nicht steigern können, erklärte Janovsky. Auch die Preisentwicklung in Österreich steuere weiterhin nach unten. Der Geschäftsführer sieht aber das Ende des Trends von "Geiz-ist-geil" heraufdämmern. Das Volumen am heimischen Haushaltsgerätemarkt hat sich nicht signifikant verändert. Für 2007 rechnet das Unternehmen wieder mit Zuwächsen in allen Segmenten, d.h. im Haushaltsgeräte- wie auch im Gastronomiebereich und bei Gewerbewaschautomaten.

Bedingt durch die Ausgliederung des Gartengeräte-Herstellers Husqvarna im Sommer 2006 ging die Zahl der Mitarbeiter von 235 auf 181 Beschäftigte zurück. Seit der Abspaltung von Electrolux tritt Husqvarna als eigenständiges Unternehmen am Markt auf. Die Österreich-Tochter von Husqvarna mit Sitz in Linz beschäftigt 87 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2005 einen Umsatz von rund 42 Mio. Euro.

Reduktion der Produkt-Palette

Die Produktpalette von Electrolux hat sich nach der Ausgliederung der besonders ertragreichen Gartengeräte-Sparte Husqvarna auf "Indoor"-Geräte für private Haushalte sowie Gewerbebetriebe reduziert. Mit dem Konzernumbau schrieb das Unternehmen im Jahr 2006 Umsätze von 103,8 Mrd. schwedischen Kronen (11,2 Mrd. Euro), was einem Plus von 3,1 Prozent entspricht. Im Vergleich: 2005 waren es 100,7 Mrd. Kronen, bereinigt um die Marke Husqvarna. Das operative Ergebnis des Vorjahres erreichte knapp mehr als 4 Mrd. Kronen (435 Mio. Euro). Der Gewinn 2006 stieg auf 3,85 Mrd. Kronen (rd. 420 Mio. Euro), nach 1,76 Mrd. Kronen im Vorjahr.

Electrolux ist im Vorjahr vom US-Konkurrenten Whirlpool als weltweiter Branchenprimus bei Hausgeräten abgelöst worden. Whirlpool hatte damals seinen Konkurrenten Maytag übernommen. Zur Electrolux Gruppe gehören die Marken AEG-Electrolux, Juno-Electrolux, Zanussi, Frigidaire, Eureka. 2005 setzte die Gruppe inklusive Husqvarna 13,9 Mrd. Euro um. Die Zahl der Mitarbeiter weltweit ging von knapp 70.000 im Jahr 2005 auf rund 55.500 im Vorjahr zurück. (APA)