Ein Fehler der beliebten Fotoplattform
Flickr
hat am Wochenende dazu geführt, dass private
Bilder von Anwendern in diversen Photostreams aufgetaucht sind.
Normalerweise sind als privat gekennzeichnete Bilder nur einem
ausgewählten Anwenderkreis zugänglich, der vom Urheber bestimmt wird.
Beim vorliegenden Vorfall stimmte die Zuordnung von Überschrift mit
Bildmaterial aber nicht mehr überein. So berichteten mehrere Anwender von
anzüglichen und nicht jugendfreien Aufnahmen, die plötzlich als
Phantombilder das eigene Bildmaterial ersetzte.
Verunsicherte Anwender
gingen kurzfristig sogar von einem externen Hackerangriff aus
.
Prompte Reaktion
Die Betreiber der im Besitz von Yahoo befindlichen Fotoplattform
reagierten prompt und versicherten in den Hilfsforen, dass es sich um ein
internes Serverproblem gehandelt habe. Flickr operiert mit einer Reihe
von integrierten Fotoabläufen, die nach dem Zufallsprinzip öffentliche
Bilder als Voransicht-Thumbnail auf der Startseite sowie der Seite der
einzelnen User anzeigt. Beim Vorfall wurden diese automatisierten
Vorgänge offensichtlich durcheinandergewirbelt. Während im Anwenderforum
und auf Mitgliederseiten die Empörung hochging, drang der Vorfall erst
gar nicht in die Zentrale von Yahoo durch. "Uns ist nichts derartiges
bekannt", so Yahoo-Sprecherin Judith Sterl auf Anfrage von pressetext.
Zweigleisig
Yahoo hatte in der Vorwoche bereits für Aufregung in der
Flickr-Fangemeinde gesorgt, als es ankündigte, dass alle Anwender sich
fortan nur noch über einen Yahoo-Account und die entsprechende Yahoo-ID
sich einloggen können. Bisher war Yahoo zweigleisig gefahren und hatte
Flickr-Usern der ersten Stunde freigestellt, ob sie mit ihren
ursprünglichen Flickr-Zugangsdaten auf den eigenen Account zugreifen,
oder auf eine Yahoo-ID wechseln. Aber auch hier beurteilt Yahoo die
Diskussion eher als Sturm im Wasserglas: "Dass sich in unseren Foren
Leute aufgeregt haben, ist natürlich legitim. Generell gibt es aber
wenige, die sich mit einer Beschwerde an uns gewandt haben", so Sterl.
Die Entscheidung Yahoos bezeichnete Sterl als nachvollziehbare
strategische Entscheidung. Es mache langfristig betrachtet keinen Sinn,
zweigleisig zu fahren. (pte)