New York - Der UNO-Sicherheitsrat hat das Mandat der Blauhelmmission in Haiti um weitere acht Monate verlängert. Die 15 Ratsmitglieder votierten am Donnerstag einstimmig für einen entsprechenden von Peru eingebrachten Resolutionsentwurf. Darin werden die UNO-Truppen ferner aufgefordert, die haitianische Polizei in ihrem Kampf gegen bewaffnete Banden noch stärker als bisher zu unterstützen.

Die Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen (MINUSTAH) hatte Mitte 2004 ihre Arbeit aufgenommen, um das Land nach jahrzehntelanger Gewalt zu befrieden. Die 7.200 Soldaten und 2.000 Polizisten der UNO-Truppe stehen unter brasilianischem Kommando. Ihr bisheriges Mandat sollte am Donnerstag enden. Einheiten von MINUSTAH hatten sich im vergangenen Jahr den Unmut der Bevölkerung zugezogen, weil sie nichts gegen die bewaffneten Banden unternahmen, die zunehmend die Bewohner - vor allem in den Slums der Hauptstadt Port-au-Prince - terrorisierten. Daraufhin änderte die Truppe ihre Strategie: Seit rund drei Monaten hilft sie verstärkt der einheimischen Polizei, gegen die Bandengewalt vorzugehen.

Angesichts der nach wie vor instabilen Lage in dem ärmsten Land des amerikanischen Kontinents hatte die Haiti-Kontaktgruppe ursprünglich gefordert, das Mandat um ein Jahr zu verlängern. Sie konnte sich damit aber vor allem gegenüber China nicht durchsetzen, das zunächst nur zu einer sechsmonatigen Verlängerung bereit war. Die Volksrepublik verübelt der Regierung in Haiti, dass sie weiterhin diplomatische Beziehungen zu Taiwan unterhält. Die neue Resolution unterstreicht nun die Möglichkeit, das Mandat nach Ablauf am 15. Oktober nochmals zu erneuern. (APA)