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Foto: APA/EPA/Schneider
Wien – Auch am Donnerstag hielten die Spekulationen an, wie es bei der schwer defizitären SkyEurope weiter geht. So wie es derzeit ausschaut, wird die für Freitag, geplante, aber abgesagte Hauptversammlung, nun am Freitag, den 30. März, stattfinden.

Bis dahin sollte auch geklärt sein, wer künftig die Mehrheit bei der Airline haben wird. Der US-Hedgefonds York, der mit 23 Prozent neben der Gruppe um Ronny Pecik und Georg Stumpf (zusammen 16,55 Prozent) der größte Einzelaktionär ist, kann relativ leicht auf etwa 30 Prozent aufstocken. Dann nämlich, wenn York die Option auf die Wandelanleihe zieht. York kann zum festgelegten Preis von 2,25 Euro weitere SkyEurope-Aktien erwerben. Entschließt sich der Fonds dazu, wäre aber ein Übernahmeangebot fällig. York wurde 1991 gegründet und verfügt über ein Investitionsvolumen von sechs Milliarden Euro.

Frage der Fluglizenz

Bekommt York die Mehrheit, so wird die Frage der Fluglizenz interessant. Denn eine in der EU zugelassene Airline muss laut EU-Verordnung mehrheitlich im Besitz von Investoren aus der EU sein. Andernfalls verliert die Airline ihre Lizenz. Für York wäre das auch kein Problem, denn der Hedgefonds habe auch in Luxemburg eine Niederlassung, heißt es. SkyEurope fliegt im Übrigen nicht mit einer österreichischen, sondern mit einer slowakischen Lizenz. Dem Kurs der SkyEurope-Aktien tun die Spekulationen jedenfalls gut: Wurden die Aktien bei der vorjährigen Kapitalerhöhung noch um 1,75 Euro emittiert, so kletterte Kurs mittlerweile auf bis zu 5,80 Euro. Kurstreibende Entlassung

Kurstreibend wirkte am Donnerstag auch die Entlassung von Ascom-Konzernchef Rudolf Hadorn. Am Schweizer Technologiekonzern Ascom sind Pecik und Stumpf über die Beteiligungsgesellschaft Victory mit 20 Prozent beteiligt. Hadorn habe versucht, im Auftrag einer Aktionärsgruppe die Zusammensetzung des Verwaltungsrats und die Funktionen des Gremiums zu verändern, so der Vorwurf. Dem Vernehmen nach soll es sich bei der Gruppe um Victory handeln. Die sofortige Trennung sei unumgänglich geworden, weil Hadorn die Regeln der Corporate Governance verletzt habe, gegen ausdrückliche Weisungen des Gesamtverwaltungsrates gehandelt und gegen das Gleichbehandlungsgebot aller Aktionäre verstoßen habe, hieß es in einer Mitteilung. (Claudia Ruff, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 16.2.2007)