Szene aus "Irina Palm"

Foto: Berlinale
Berlin - Der Film "Irina Palm" hat sich bei der ersten Berlinale-Vorführung am Dienstag als Triumph für Hauptdarstellerin Marianne Faithfull erwiesen. Am Ende gab es enormen Beifall, Jubel und viele Bravo-Rufe im überwiegend von Filmkritikern aus aller Welt besetzten Publikum.

Die Pop-Ikone spielt eine Witwe, die sich im Londoner Rotlicht- Milieu verdingt, um Geld zur Rettung ihres todkranken Enkels aufzutreiben. Zeigt Faithfull die Mittfünfzigerin zunächst als naive Hausfrau, enthüllt sie mit Fortschreiten der Geschichte mehr und mehr die Kraft, den Charme und die bezaubernde Menschlichkeit der Figur. Unter der einfühlsamen Regie von Sam Garbarski gelingt Faithfull eines der schönsten Frauen-Porträts der letzten Kino-Jahre.

"Marianne ist die perfekte Maggie"

Gefragt, was ihr an dem Film wichtig ist, sagt sie: "Diese Liebe von Maggie zu ihrem Enkelsohn. Sie ist ganz rein, bedingungslos. Da tut man alles. Das tun wir Frauen." Und sie fügt leise hinzu: "Das ist nicht immer leicht, glauben Sie es mir." Für Regisseur Garbarski ist sie die Idealbesetzung. Er schwärmt: "Ich bin so glücklich, dass es geklappt hat. Marianne ist die perfekte Maggie."

Gefragt, ob sie demnächst wieder im Kino in einer neuen Rolle auftaucht, sagt Faithfull: "Erst einmal habe ich große Pläne für meine nächste Tournee als Musikerin, die am 12. März in Budapest beginnt. Ein neuer Film steht derzeit nicht an." Vehement fährt sie fort: "Schlechte Angebote lehne ich sowieso ab. Es muss erst wieder so ein gutes Angebot kommen wie dieses."

Auf der Pressekonferenz zum Film meinten mehrere Journalisten, dass Faithfull die bisher mit Abstand aussichtsreichste Kandidatin für die Auszeichnung als beste Hauptdarstellerin der 57. Berlinale sei. (APA/dpa)