Berlin - Jüngere Menschen sind häufiger als bisher
bekannt von Schlaganfällen betroffen. Dennoch bleibt die Ursache bei
mindestens einem Viertel der Patienten, die zwischen 18 und 55 Jahre
alt sind, unklar, wie es in einer am Dienstag veröffentlichten Studie
der Universität Rostock heißt. Neueste Untersuchungen hätten gezeigt,
dass ein Teil der Betroffenen an der erblichen Stoffwechselkrankheit
Morbus Fabry leide.
Als Folge der Erkrankung lagern sich Fettsubstanzen im Gewebe ab
und schädigen wichtige Organe wie Gehirn, Herz, Nieren und Augen. Die
typischen Symptome reichen von Schmerzen in den Händen und Füßen bis
hin zu Nierenversagen, Herzinfarkt und Schlaganfall. Gerade junge
Schlaganfallpatienten müssten auf Morbus Fabry untersucht werden,
forderte der Neurologe Arndt Rolfs als Leiter der internationalen
Studie.
Die Untersuchung SIFAP an 30 internationalen
Forschungszentren soll jetzt gesicherte Aussagen über die
Stoffwechselkrankheit ermöglichen und helfen, die Lebenssituation der
Betroffenen zu verbessern.
Morbus Fabry kaum bekannt
Besonders schwerwiegend ist der Studie zufolge, dass Morbus Fabry
kaum bekannt ist und die Krankheit von Ärzten oftmals nicht erkannt
wird. Die klinischen Symptome würden meist falsch interpretiert. So
hätten die Patienten im Durchschnitt einen Diagnosemarathon von zehn
Jahren hin sich, bis die Krankheit richtig erkannt wird. (APA/AP)