Bei einer Volksabstimmung am Sonntag hatten 59,3 Prozent der Teilnehmer für die Einführung einer Fristenregelung votiert. Da die Beteiligung jedoch unter 50 Prozent lag, muss das Vorhaben im Parlament behandelt werden. Ministerpräsident José Sócrates will das Gesetzesprojekt, wonach Schwangerschaftsabbrüche künftig bis zur zehnten Woche straffrei sein sollen, nicht unverändert von den Abgeordneten verabschieden lassen.
"Nachdenkfrist"
Der sozialistische Regierungschef will nach Presseberichten vom Dienstag vielmehr Änderungen vornehmen lassen und eine möglichst breite Übereinstimmung erreichen. Dazu sei geplant, die in Deutschland vorgesehene Beratungspflicht zu übernehmen, hieß es. Außerdem sollten - ebenso wie in der Bundesrepublik - Frauen nach einer Beratung wenigstens drei Tage darüber nachdenken, ob sie eine Abtreibung vornehmen lassen wollen.