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Die Tribünen waren leer, der VIP-Klub war geschlossen - dennoch war der zweite Montag der Alpinen Ski-WM in Aare ein ganz spezieller. Zum ersten Mal in der Geschichte der Titelkämpfe gab es eine Qualifikation, und zwar für den Herren-RTL. Beim "Exoten-Derby" auf dem WM-Berg machten sich 101 Athleten aus Ländern wie Andorra, Griechenland, Brasilien, Belgien (im Bild: Federik Van Buynder), Kirgistan, der Türkei, Irland oder Ghana auf die Jagd nach den 25 letzten Plätze fürs Hauptrennen am Mittwoch.

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Da standen sie im Zielraum und analysierten mehr oder weniger verbissen ihre Fahrten: Kwame Nkrumah-Acheampong aus Ghana, Tomas Endriukatis aus Litauen (mit gelbem "Herminator"-Helm samt Raiffeisen-Giebelkreuz auf dem Kopf), der Lette Dainis Krauja (ein guter Bekannter von Hans Grugger), Emre Simsek aus der Türkei oder Peter Byrne (Bild) aus Irland.

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Oder Lei Li (Bild) aus China, der gleich beim Start seinen linken Skistock verlor und so frühzeitig alle (theoretischen) Quali-Chancen begrub. Und der völlig ausgelaugte Kirgise Andrej Trelewski war völlig untröstlich, weil er ausgerechnet beim letzten Tor einfädelte und durchs Ziel stürzte. Auch ein Star wie Ivica Kostelic war am Start, zwecks Training. Der Kroate markierte natürlich überlegene Bestzeit und startete im zweiten Lauf nicht mehr.

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Bei Temperaturen von minus 22 Grad fror auch die Startnummer 97 - der Ghanese Nkrumah-Acheampong (Bild). Er war, wenn man so will, punkto Medieninteresse der Hermann Maier der Quali. Völlig zurecht, denn der mit Abstand langsamste Athlet war punkto Outfit unschlagbar und überließ in dieser Hinsicht bei seinem ersten WM-Auftritt nichts dem Zufall: Rennanzug, Helm, Ski - alles Ton in Ton im Leoparden-Look.

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"Meine Finger sind eingefroren", meinte der im Winter die Val di Fiemme lebende "Leopard", der als Belohnung im Ziel ein Küsschen von Österreichs Ski-Star Michaela Dorfmeister bekam. "Ich kann es besser, habe leider drei, vier schwere Fehler gemacht", analysierte der 32-Jährige, der im ersten Lauf rund 12 Sekunden länger brauchte als der Vorletzte, der Armenier Arsen Poghosjan. "Ich bin hier, um zu lernen. Jetzt weiß ich, wie ein WM-Kurs wirklich aussieht und was ich noch alles trainieren muss", so Nkrumah-Acheampong.(APA)

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