Wien - Die Aldi-Tochter Hofer treibt von Österreich aus die Auslandsexpansion voran: Nach Slowenien und Ungarn kommt heuer der griechische Markt an die Reihe, berichtet das "WirtschaftsBlatt" in seiner Montag-Ausgabe. Der Lebensmittel-Diskonter will in Griechenland mittelfristig 370 Filialen sowie acht Logistik-Zentren errichten. In Summe dürften sich die Kosten dafür auf rund 700 Mio. Euro belaufen, heißt es in der Zeitung unter Berufung auf Branchenkreise. Hofer folgt damit Mitbewerber Lidl, der in Griechenland bereits aktiv ist.

Bauen wird die Outlets den Angaben zufolge der Strabag-Konzern, der auch in anderen Auslandsmärkten für den Diskonter tätig ist. Die Hofer-Chefs Armin Burger und Friedhelm Dold bestätigen dazu auf Anfrage lediglich, dass die Expansion plangemäß verlaufe, zu Details wollten sie aber keine Stellungnahme abgeben.

In Österreich ist der Lebensmittel-Diskonter Hofer, eine Tochter des deutschen Aldi Süd-Konzerns, längst eine Macht im Lebensmittelhandel: Mit aktuell knapp 400 Filialen und einem geschätzten Umsatz von rund drei Mrd. Euro ist hierzulande nicht mehr allzu viel Wachstum möglich, weshalb das Hofer-Management verstärkt die Auslandsexpansion im Auge hat.

Hofer oder Aldi

Unbeantwortet bleibt die Frage, ob der Diskonter in Griechenland wie in Slowenien und Ungarn unter dem Namen Hofer auftreten wird oder unter Aldi, dessen Markenrechte die Hofer Kommanditgesellschaft mit Sitz in Sattledt ebenfalls hält. In Kroatien, wo ab 2008 der nächste Expansionsschritt erfolgen wird, soll jedenfalls der Bezeichnung Aldi der Vorzug gegeben werden.

Auch wenn die Hofer-Führung im Moment schweigt, so sprach Burger bereits kurz nach dem Markteinstieg in Slowenien vor einem Jahr davon, dort "einen fulminanten Start hingelegt" zu haben. Mittlerweile betreibt Hofer 27 Filialen in dem Land. In den nächsten Jahren sollen noch rund 60 weitere dazukommen.

In Ungarn wird heuer im Herbst zum Auftakt ein Logistik-Center bei Budapest in Betrieb gehen. In der Folge sind bei den Magyaren in einem ersten Schritt 20 Filialen geplant, binnen zehn Jahren sollen es bis zu 500 werden.

In Kroatien wird das erste Outlet in der Hafenstadt Split aufsperren, in Summe sind rund 100 Geschäfte geplant. Zusätzlich liegen weitere Expansionspläne, beispielsweise in Richtung Rumänien, in der Schublade. (APA)