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„Es ist Zeit für die Jüngeren Platz zu machen“, sagte der frühere Verteidigungsminister und dritte Nationalratspräsident Werner Fasslabend, als er am 30. Jänner sein Nationalratsmandat zurücklegte. Für einige seiner Parlamentskollegen müssen diese Worte wie ein direkter Angriff geklungen haben. Denn mit seinen 62 Jahren war Fasslabend keineswegs der Älteste unter den 183 Parlamentariern. Mit Alexander van der Bellen sitzt sogar ein Parteichef und Klubobmann im Parlament, der älter ist als Fasslabend. Nach den „Jungen Wilden“ stellt derStandard.at nun die Oldies im Parlament vor.

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Ältester Parlamentarier der 23. Gesetzgebungsperiode ist der Niederösterreicher Anton Gaàl mit 66 Jahren. In knapp einem Monat feiert das SPÖ-Urgestein seinen 67er. Seine politische Karriere begann der gelernte Bürokaufmann und spätere Mitarbeiter des Bundespolizeikommissariats als Bezirksvorsteher-Stellvertreter im 10. Wiener Gemeindebezirk im Jahr 1984. Später wurde er SPÖ-Vorsitzender in Favoriten, seit 1989 ist er Mitglied des Bundesparteivorstands der SPÖ. Im Hohen Haus sitzt das Mitglied der Bunderheer­Beschwerdekommission seit 1990. Er ist Wehrsprecher der SPÖ.

foto:APA/BARBARA GINDL

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Ältester ÖVP-Abgeordneter ist derzeit Klubobmann-Stellvertreter Günther Stummvoll, der Anfang März seinen 64. Geburtstag feiert. Der selbständige Industrielle kann auf eine sehr abwechslungsreiche Karriere zurückblicken. Stummvoll hat einen Abschluss als Diplomkaufmann an der Hochschule für Welthandel, war zwischen 1966 und 91 bei der Vereinigung österreichischer Industrieller, späterer Leiter der Abteilung Sozialpolitik in der ÖVP und zwischen 83 und 85 Mitglied des Bundesrats. 1985 wurde er Nationalratsabgeordneter, heute sitzt er in der ersten Reihe der ÖVP-Faraktion neben Wolfgang Schüssel, ist stellvertretender Klubobmann und Budget-Sprecher der Konservativen.

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Ältester Abgeordneter des BZÖ und zweitältester Abgeordneter überhaupt ist der Quereinsteiger Veit Schalle. Der 64-jährige Klagenfurter war maßgeblich an der Erfolgsstory der Supermarktkette Billa beteiligt, für die er im Jahr 1966 zu arbeiten begann, ein Jahr später Filialleiter wurde und schließlich zum Generalbevollmächtigten der Rewe-Gruppe avancierte, ehe er 2006 in Pension ging. Völlig überraschend kündigte er vor den Nationalratswahlen an, hinter Peter Westenthaler als zweiter Mann für das BZÖ zu kandidieren. Der Thailand-Fan kümmert sich um die Bereiche Wirtschaft, Bauten, Industrie, Kultur. Schalle ist heuet mit Janet Kath, Besitzerin der Interio-Möbelgeschäfte verheiratet. Aus erster Ehe hat er drei erwachsene Kinder.

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Mit Robert Aspöck stellt die FPÖ ihren ältesten Abgeordneten. Aspöck ist 63 Jahre alt und hat bei den Freiheitlichen keine eigene Sprecherrolle. Der promovierte Jurist war schon in Studientagen im Ring Freiheitlicher Studenten aktiv. Seit 1979 ist der gebürtige Salzburger selbständiger Rechtsanwalt. In die Politik ging Aspöck 1977. Im Bundesrat saß der Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Freiheitlichen Akademikerverbände Österreichs seit 1978. Zwischen 1999 und 2004 war Mitglied des Bundesrats, ehe er im Oktober 2006 sein Nationalratsmandat bekam. Privat ist Aspöck verheiratet und der Vater von drei Kindern.

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Alexander Van der Bellen ist der älteste Parteichef und Klubobmann im österreichischen Parlament. Vor kurzem feierte er seinen 63. Geburtstag. Der Grüne ist Sohn eines Russen und einer estnischen Bäuerin. Van der Bellen wuchs in Tirol im Kaunertal auf, maturierte 1962 in Innsbruck und studierte Volkswirtschaft. 1970 promovierte er zum Dr. rer. oec. Seine politische Karriere begann Van der Bellen bei der SPÖ, 1994 ging er als Rechnungshofkandidat für die Grünen ins Rennen. Kurze Zeit später wurde er Nationalratsabgeordneter. Er ist seit 1997 Bundessprecher und seit 1999 auch Klubobmann der Grünen im Nationalrat. Van der Bellen ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne. Er ist Kettenraucher, hat oft versucht aufzuhören und es bis heute nicht geschafft.

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Die älteste Parlamentarierin ist derzeit Ursula Haubner. Die Schwester von Jörg Haider ist 61 Jahre alt. Haubner war vom 3. Juli 2004 bis zu ihrem Übertritt zum neu gegründeten BZÖ am 5. April 2005 Vorsitzende der FPÖ. Zwischen 2005 und 2007 war sie unter der Regierung Schüssel Sozialministerin. Die gebürtige Oberösterreicherin besuchte die Berufspädagogische Akademie in Innsbruck und und arbeitete von 1965 an als Vertragslehrerin in Bad Ischl, Linz und Steyr. Die politische Karriere begann sie im oberösterreichischen Landtag. 2003 war Haubner ein Jahr lang geschäftsführende Bundesparteiobfrau der FPÖ, danach Bundesparteiobfrau der FPÖ. Haubner ist verheiratet, hat zwei Töchter und vier Enkelkinder. (gum)

Nachlese: Die jungen Wilden im Parlament

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