"Das Leben darf nicht verlugnern", wurde Kardinal Schönborn jüngst zitiert, und zwar in der Krone, denn dichandisiert ist es ja bereits, das Leben. Zugegeben: Wortspiele mit Namen sind klischeegefährdet und untergriffig, aber in schönbornisierter (abgesegneter) Form kann man es schon einmal riskieren. Außerdem steckt in jedem Namen die Kraft der Bannbrechung, nicht immer zum Vorteil der jeweiligen Branche: So wehren sich bereits die ersten Marchfelder Biolandwirte gegen die Vergusenbauerisierung des köstlichen Krautkopfs in Richtung Diätsuppe. Andere Werbeträger ihrer selbst lehnen sich an schon bestehende Verben an: So grassiert das Gerücht, dass er bald wieder in die Politik drängt, weil ihm das Rampenlicht fehlt.

Im österreichischen Wörterbuch wird man vielleicht auch einmal nachlesen:

"Verhaidern". - An einer Ortstafel hängen und nicht mehr weiterwissen.

"Kdolskysieren". - Das Kind mit dem Bade ausschütten. "Strachieren". - Schwören mit drei Fingern.

"Westenthalereske". - Lachend vorgetragener humorfreier Witz ohne Pointe.

Oder: "Ich habe vandabellisiert". - Ja, leider, der Wecker hat nicht geläutet, aber ich beeile mich. ((Daniel Glattauer/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 10./11.2007)