München - Der Halbleiterkonzern Infineon hat einen weiteren Großauftrag erhalten. Der US-Kreditkartenkonzern MasterCard setze für seine neuen chipbasierten Bezahlkarten Sicherheits-Halbleiter von Infineon ein, teilte das Münchener Unternehmen am Freitag mit. Ein Auftragsvolumen wollte das Unternehmen nicht nennen. Infineon sei einer von mehreren Lieferanten, hieß es. Die Aktie des Unternehmens legte im frühen Handel rund 1,5 Prozent auf 12,36 Euro zu.

Die Order folgt einem neuen Großauftrag des finnischen Handybauers Nokia. Erst am Mittwoch hatte Infineon mitgeteilt, dass es den weltweit größten Mobiltelefonhersteller nun auch mit Chips für Billighandys beliefern wird. Die Nachricht hatte die Infineon-Aktie rund zehn Prozent in die Höhe getrieben. In der Halbleiterbranche gilt es zudem inzwischen als offenes Geheimnis, dass Infineon auch das Multimedia-Handy iPhone des US-Konzerns Apple mit Chips bestückt.

Weltweiter "PayPass"

Die Mastercard-Chipkarten, auf denen der herkömmliche Magnetstreifen durch einen kontaktlos lesbaren Halbleiter ersetzt wird, werden unter dem Namen "PayPass" derzeit weltweit in 13 Ländern eingeführt. Darunter seien die USA, Australien, Taiwan und Malaysia.

Nach Unternehmensangaben erwartet die US-Marktforschungsfirma Frost & Sullivan, dass der Markt für kontaktlose Chipkarten in den kommenden fünf Jahren im Durchschnitt jährlich um knapp zwei Drittel wachsen wird. Im vergangenen Jahr seien von Mastercard und Visa etwa 17 Millionen solcher Karten ausgegeben worden. Weltweit seien derzeit mehr als zwei Milliarden Bezahlkarten im Umlauf.

Infineon ist nach eigenen Angaben seit acht Jahren Weltmarktführer bei Chips für Kartenanwendungen, etwa für Identifikationsausweise, Bankkarten, Fahrscheine, digitale Unterhaltungstechnik, Mobilkommunikation und Telefonkarten. Rund ein Drittel aller weltweit ausgelieferten Kartenchips stamme von Infineon. Dennoch zählte der Chipkartenbereich in den vergangenen Jahren zu den Sorgensparten des Bereichs. (APA/Reuters)