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Salzburg - Seit September 2006 dürfen in Italien rezeptfreie Arzneimittel nicht mehr nur in Apotheken, sondern auch in Drogerie- und Supermärkten verkauft werden. Dadurch sei nicht nur eine verbesserte Versorgungslage gegeben, sondern die Arzneimittel würden auch für den einzelnen besser leistbar: Die Preise in den Supermärkten seien zwischen zehn und 20 Prozent niedriger als in den Apotheken, heißt es in einer Aussendung der Drogeriekette dm drogerie markt am Freitag. dm fordert eine Markt-Liberalisierung bei rezeptfreien Arzneimitteln auch in Österreich.

Der generelle Trend zur Liberalisierung insbesondere bei rezeptfreien Arzneimitteln - den so genannten OTC-Medikamenten ("over the counter") - lasse sich in ganz Europa beobachten. "Eine Liberalisierung wird große Vorteile und Einsparungen für den Konsumenten und das gesamte Gesundheitssystem mit sich bringen", ist Manfred Laaber, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung bei dm Österreich überzeugt.

Italien als Vorreiter

Mit den neuen Regelungen ist Italien seit September neben England und den Niederlanden ein Vorreiter bei der Modernisierung des Marktes rezeptfreier Arzneimittel, so dm. Nachdem die EU Italien bereits mehrmals zur Liberalisierung des Pharmamarktes aufgefordert hatte, war die Öffnung im Bereich des Verkaufs rezeptfreier Arzneimittel nun der erste Schritt eines breit angelegten Deregulierungsplanes.

Der Europäische Gerichtshof habe eine wichtige Entscheidung getroffen, in der er anerkannt habe, dass der Versandhandel mit rezeptfreien Arzneimitteln zulässig sei und nationale Gesetze anderen Inhaltes dem EU Recht widersprächen. Weiters könne auf Grund der Wettbewerbsfreiheit und dem Grundsatz des freien Warenverkehrs in der EU eine Beschränkung der Einzelabgaben von Arzneimitteln durch Apotheken zu einer Klage der Kommission gegen den Staat Österreich führen. Auf Grund dieser gemeinschaftsrechtlichen Rahmenbedingungen geht dm fix davon aus, dass es auch in Österreich zu einer Liberalisierung des Verkaufs rezeptfreier Arzneimittel kommen werde. (APA)