Washington - Kinder mit ausreichend Schlaf haben
einer US-Langzeitstudie zufolge weniger Gewichtsprobleme als
Altersgenossen mit zu wenig Schlaf. Jede zusätzliche Stunde senke das
Risiko von Übergewicht, zeigte eine am Mittwoch veröffentlichen
Studie der Northwestern Universität in Evanston im US-Bundesstaat
Illinois.
Dafür gebe es verschiedene Erklärungen, sagte Wissenschafterin
Emily Snell. Zu wenig Schlaf könne sich auf die Hormone auswirken,
die für das Hungergefühl verantwortlich seien sowie zu Lethargie und
Konzentrationsmangel führten. Zudem hätten die Kinder einfach mehr
Zeit zum Essen.
Schlafprobleme und Verhaltensauffälligkeiten
Oft bestimme der Stundenplan den Schlafrhythmus. Eltern sollten
aber auch darauf achten, dass ihre Kinder rechtzeitig ins Bett
gingen, sagte Snell. Die Forscher sahen auch einen Zusammenhang
zwischen kognitiven und sozialen Fähigkeiten und dem Schlafverhalten.
Schlafprobleme führten demnach zu Verhaltensauffälligkeiten im
Vorschulalter sowie bei Jugendlichen zu Depressionen und
Schulproblemen.
Die Wissenschafter hatten über fünf Jahre knapp 2.300 Kinder im
Alter zwischen drei und zwölf Jahren beobachtet. Die 1997 begonnene
Studie wurde im Magazin "Child Development" veröffentlicht. Die
Eltern mussten die Schlafenszeiten genau dokumentieren. Zudem wurde
Größe und Gewicht der Kinder festgehalten. Experten empfehlen für
Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren täglich zehn bis elf Stunden
Schlaf. Jugendliche sollten zwischen acht und neun Stunden schlafen. (APA/Reuters)