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Orlando - Im Himmel ist die NASA-Astronautin Lisa Nowak gut zurechtgekommen. Auf der Erde hat sie mehr Probleme: Wegen einer heimlichen Liebe zu einem Shuttle-Piloten legte sie sich mit einer Kollegin an und wurde am Montag verhaftet.

Jetzt sieht sich die 43-Jährige mit Ermittlungen wegen versuchter Entführung und möglicherweise sogar versuchten Mordes konfrontiert.

Foto: AP/ Reinhold Matay

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Plan

Die Astronautin Lisa Nowak (im Bild) vermutete dass ihre Astronauten-Kollegin Colleen Shipman sich für ihren Schwarm den Shuttle-Piloten William Oefelein interessiere.

Als sie erfuhr, dass Shipman einen Flug von Orlando nach Houston gebucht hat, fasste sie den Entschluss, die Rivalin beim ihrem Flug zu überraschen.

Foto: APA/( Gary I Rothstein

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1.500 Kilometer mit Windeln

Nowak setzte sich eine Perücke auf und fuhr mit dem Auto die Strecke von Houston nach Orlando, die immerhin 1.500 Kilometer lang ist in einem Stück durch. Um keine Rast einlegen zu müssen zog sie sich eine Windel an, um unterwegs nicht anhalten zu müssen. Den Trick mit den Windeln hat die NASA-Astronautin bei ihrer Ausbildung gelernt. Astronauten legen bei Start und Landung ebenfalls eine Windel an.

Foto: REUTERS/ Kevin Kolczynski

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Verfolgung am Parkplatz

Nowak schaffte es schließlich Shipman am Parkplatz am Flughafen zu verfolgen. Shipman sagte später aus, dass sie die Verfolgerin bemerkt habe und deswegen schnell zu ihrem Auto gegangen sei und sich darin eingeschlossen habe. Nowak ließ aber nicht ab und forderte die Frau auf mit ihr zu reden. Als sie anfing zu weinen, öffnete Shipman das Fenster. Dies nutzte die Astronautin dazu, eine Chemikalie ins Auto zu sprayen. Shipman gelang es ihr Auto zu starten und aus dem Parkplatz zu flüchten und die Polizei zu verständigen.

Foto: APA/ Justin Dernier/Pool

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Perücke, Gewehr und Pfefferspray

Ein rasch zu Hilfe eilender Beamter sah noch, wie die Astronautin eine Tasche mit der Perücke und ein Luftgewehr wegwarf. Später fanden die Beamten noch ein Klappmesser, einen Hammer und einen Gummischlauch. In Nowaks Auto entdeckten die Ermittler eine Packung mit Pfefferspray, Gummihandschuhe und einen Liebesbrief an Shuttle-Pilot Oefelein.

Foto: REUTERS/Scott Audette

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Wollte nur sprechen

Nowak erklärte bei ihrer Vernehmung, sie habe Shipman lediglich erschrecken wollen und mit ihr über ihre Beziehung zu Oefelein sprechen wollen. "Wenn man mit jemandem sprechen will, dann weiß ich nicht, warum man dafür eine Perücke, einen Trenchcoat, ein Luftgewehr und Pfefferspray braucht", erklärte die Polizistin Barbara Jones. "Das ist eine sehr traurige Sache." Bei einem Schuldspruch wegen versuchter Entführung muss Nowak mit einer lebenslangen Haftstrafe rechnen.

Foto: REUTERS/Red Huber

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Mit Schwarm nur trainiert

Nach der offiziellen NASA-Biografie ist Nowak verheiratet und hat drei Kinder, Oefelein (im Bild) ist unverheiratet und hat zwei Kinder. Mit Oefelein verbinde sie "mehr als ein Arbeitsverhältnis, aber weniger als eine romantische Beziehung", erklärte Nowak bei der Vernehmung. Die Astronautin hat mit ihm eigentlich nur trainiert.

Foto: AP/ Alex Brandon

Status der Astronautin

Ein Richter in Orlando verfügte am Dienstag zunächst die vorläufige Freilassung Nowaks gegen die Zahlung einer Kaution in Höhe von 15.500 Dollar (knapp 12.000 Euro). Er machte ihr zugleich die Auflage, dass sie sich ihrer Kollegin Shipman nicht mehr nähern dürfe. Die Behörden wollen Nowak auch Mordversuch vorwerfen, erklärte ein Gefängnissprecher später. Die Astronautin bleibe daher in Haft.

Bei der NASA erklärte Sprecher James Hartsfield, bis auf weiteres bleibe der Status der Astronautin unverändert. "Was danach passiert, darüber will ich nicht spekulieren." (APA)