Teheran - Iranische Grundschülerinnen dürfen nach einer neuen Richtlinie statt schwarz auch "helle, fröhliche Farben" tragen. In einer am Dienstag erlassenen Verordnung wurde die strenge Kleiderordnung des Religionsstaates für die Hauptstadt Teheran entsprechend gelockert. Durch das Tragen von Farben wie hellblau, beige, pink, hellgrün und gelb solle die Stimmung der Schülerinnen verbessert und ihr psychologisches Wohlbefinden gesichert werden, hieß es. Seit der Islamischen Revolution 1979 waren auch Schülerinnen zum Tragen des schwarzen Tschadors oder grauen Kutten verpflichtet. Das Verbot "auffälliger und knalliger Farben" bleibt der Richtline zufolge jedoch weiter in Kraft. Schülerinnen und Lehrerinnen sollten Schnitte und Farben vermeiden, die nicht ihrem Status entsprächen. Schwarz sei immer noch die bevorzugte Farbe in der islamischen Gesellschaft. Schülerinnen sollten jedoch keine unnötigen und unlogischen Einschränkungen auferlegt werden. Die neue Regelung gilt nur für Grundschülerinnen im Gebiet in und um Teheran. Sie entspricht dem Liberalisierungskurs des als gemäßigt geltenden iranischen Präsidenten Mohammad Khatami. (APA)