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Wegen Briefen mit Morddrohungen gegen Arabella Kiesbauer und Hans Meiser steht seit Dienstag ein 45-jähriger Mann in München vor Gericht. Zum Prozessauftakt entschuldigte sich der Angeklagte bei den Beiden. Nötigung Der ehemalige Flughafenmitarbeiter ist der fünffachen versuchten Nötigung angeklagt. Er hatte im vergangenen Jahr anonyme Briefe an Kiesbauer und Meiser geschickt. Darin forderte er sie auf, ihre "sozial unverträglichen" Sendungen aufzugeben. Von der Werbewirtschaft verlangte er, keine Spots mehr in den Talkshows zu schalten. Der Fall hatte für großes Aufsehen gesorgt. Ärger Der Angeklagte gab an, er habe sich über die Sendungen geärgert und die Briefe emotional aufgewühlt verfasst. Eine erste Version, wonach ihm die Drohungen versehentlich auf Grund von Textbausteinen des Computers in die Schreiben gerutscht seien, nahm er nach einer kurzen Verhandlungspause wieder zurück. Der Angeklagte sagte, er schreibe seit fast 19 Jahren Protestbriefe an Fernsehanstalten. Das große Töten Im März 1999 hatte der 45-Jährige erstmals Drohbriefe an die ProSieben-Moderatorin Kiesbauer geschickt. Darin forderte er, die Sendung Kiesbauers "im Interesse unserer Kinder" innerhalb von sechs Wochen einzustellen. "Sollten Sie und Ihr Sender darauf nicht reagieren, so werden wir Kiesbauer töten, um auch ein Signal für andere Randale-Moderatoren zu setzen", hieß es. Auch RTL-Moderator Meiser hatte Drohbriefe bekommen. Von der Werbewirtschaft hatte der Erpresser verlangt, keine Spots mehr in den Talkshows zu schalten. "Ansonsten töten wir Meiser als ersten, Kiesbauer als zweite und dann alle übrigen Moderatoren", hieß in den Schreiben. Die Polizei kam dem Mann auf die Spur, nachdem er sich in einem weiteren Schreiben an Meisers Team als Autor der Drohbriefe "geoutet" hatte. Arabella Kiesbauer war vor fünf Jahren nur knapp einem Attentat österreichischer Rechtsextremisten entgangen. Eine ProSieben-Redakteurin war im Juni 1995 bei der Explosion einer Briefbombe leicht verletzt worden. Die Moderatorin selbst war zu dem zeitpunkt nicht im Studio. (APA)