Ausschlaggebend für die gute Entwicklung seien das Wirtschaftswachstum und die aktive Arbeitsmarktpolitik. Bei einem Wachstum von 3,2 bis 3,3 Prozent im Vorjahr seien die Voraussetzungen ausgezeichnet. Auch für das laufende Jahr schaue es gut aus, ein Wachstum von drei Prozent sei durchaus möglich. Es spreche daher einiges dafür, dass bis 2010 mit eine Quote von 3,9 Prozent Vollbeschäftigung erreicht werde. In der Hälfte des Landes habe man bereits einen Dreier vor dem Komma erreicht. Derzeit liege Österreich nach EU-Berechnung bei einer Quote von 4,6 Prozent.
Saisonverlängernde Maßnahmen
Von den im Jänner 295.250 gemeldeten Arbeitslosen haben derzeit rund 100.000 eine Einstellungszusage. Künftig sollen Arbeitslose mit Wiedereinstellungszusage bereits nach acht Wochen wieder vom AMS vermittelt werden können, kündigte Bartenstein an. Derzeit gilt für die Betroffenen eine Vermittlungspause von drei Monaten. Die neue Regelung soll ab 1. März. d. J. in Kraft treten. Grundsätzlich solle es in Richtung saisonverlängernder Maßnahmen gehen. Am 14. Februar werde er gemeinsam mit Staatssekretärin Marek die Sozialpartnerspitzen empfangen, um mit ihnen über die Schwerpunkte sozialpartnerrelevanter Themen zu sprechen.
Begünstigt wurde der Rückgang der Jänner-Arbeitslosigkeit durch die milde Witterung, betonte AMS-Chef Herbert Buchinger. Vor allem der Bau habe davon profitiert. Hier sei die Zahl der Arbeitslosen mit minus 15,1 Prozent oder 13.408 Personen am stärksten gesunken. Deutlich sinkende Zahlen gab es auch in der Sachgütererzeugung mit minus 13,5 Prozent. Dies sei auf die gute Exportkonjunktur und das Anspringen der Investitionen zurückzuführen. "Mit einem blauen Auge davon gekommen" sei man im Fremdenverkehr, wo der Rückgang der Arbeitslosigkeit im Jänner mit lediglich 2,1 Prozent bescheiden ausfiel. Die Schneelage sei derzeit gut, so dass ein Ansteigen der Arbeitslosigkeit ausblieb.
"Positiver Trend bei Frauen
Erfreut zeigte sich Marek über den positiven Trend bei Frauen und Jugendlichen. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Frauen sei um 5,4 Prozent gesunken, die Zahl der arbeitslos gemeldeten Jugendlichen um 10 Prozent. Ende Jänner 2007 waren mit 105.474 Frauen um 6.038 weniger arbeitslos gemeldet als vor einem Jahr. Nach vorläufiger Fortschreibung des AMS beträgt die Frauenarbeitslosenquote nach Eurostat 5,1 Prozent. Österreich liegt damit im internationalen Vergleich EU-weit an sechster Stelle und damit weit vor dem viel gelobten Schweden (11. Platz). Die Staatssekretärin hob positiv hervor, dass im Vorjahr 51 Prozent der AMS-Fördermittel für Frauen aufgewendet wurden, während der Frauenanteil an der Arbeitslosigkeit lediglich 43 Prozent beträgt.
Während Ende Jänner 2007 3.813 offene Teilzeitstellen gemeldet waren, betrug die Zahl der vorgemerkten arbeitslosen Frauen mit dem Wunsch nach Teilzeit 32.145. "Die Nachfrage ist bedeutend höher als das Angebot an Teilzeitstellen", so Marek. Für viele Frauen bedeute also ein Teilzeitjob auch den ersten (Wieder)einstieg in den Arbeitsmarkt.
Rückgang der Zahl der arbeitslosen Jugendlichen
Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Jugendlichen ist um 4.985 bzw. zehn Prozent gesunken. Dieser Rückgang ist damit erneut stärker ausgefallen, als der Gesamtrückgang bei den Arbeitslosen. "Für uns ist jeder arbeitslose Jugendliche einer zuviel", so Marek. Allerdings befinde sich Österreich mit einer Jugendarbeitslosenquote nach Eurostat von 8,9 Prozent (-1,4 Prozent) im europäischen Spitzenfeld an dritter Stelle (im Durchschnitt der EU-27 liegt dieser Wert bei 17,0 Prozent).