Eine Macht
Byggmark ist kein Einzelfall, die schwedischen Slalomfahrer sind eine Macht. Seine Kollegen Andre Myhrer und Markus Larsson haben heuer auch schon gewonnen. "Die Trainingsbegeisterung im Team ist riesig, die Burschen leben für den Sport." Das sagt der Kärntner Marko Pfeifer, der seit sechs Jahren die Slalommannschaft trainiert. Den Cheftrainer im schwedischen Skiverband macht der Tiroler Helmuth Krug, den Abfahrtstrainer dessen Landsmann Florian Winkler.
Die alpine WM in Aare, die am 3. Februar beginnt, ist schuld an Schwedens Stärke. Der Verband hatte in den vergangenen Jahren viel mehr Geld zur Verfügung. Seit zwei Jahren üben die Burschen sommers in Neuseeland. Weitere bevorzugte Trainingsgegenden sind das Stubaital, das Mölltal und die Reiteralm.
Die Wiege
In der Gunst des Publikums hat der alpine Skilauf den nordischen überholt, er kommt an dritter Stelle nach Fußball und Eishockey. Die Rennen sind live im Fernsehen zu sehen, und Byggmark hoffte schon, "dass mir meine Eltern zugeschaut haben". Uno Byggmark mimte Jens' Trainer, bis dieser 18 war, was erstaunlich ist, weil der Herr Papa, wie der Sohn erzählt, "nicht wusste, was Skifahren ist, bis er 30 war". Als er Karin freite, zog er zu ihr nach Tärnaby, wo fast jedes Kind auf Skier gestellt wird. Im Vorjahr gewann Jens im Europacup zwei Slaloms und eine Superkombination.
"Ein bisschen ist er wie Bode Miller", beschreibt Pfeifer den rasanten Jens. "Er weiß, was er kann, er braucht nicht viel, er jammert nicht, er ist ein durch und durch positiver Typ." Byggmark war vergangene Woche von Val d'Isère, wo sie die Superkombi abgesagt hatten, heimgefahren, um sich zu vergnügen, schnallte sich nicht einmal die Skier an. Auf die Hangbesichtigung in Kitzbühel pfiff er, er traf erst am Freitagabend ein, Krug holte ihn in München vom Flughafen ab. Byggmark hatte es nicht sonderlich eilig, er legte großen Wert darauf, noch ein Wiener Schnitzel einzuwerfen. Sie kamen gerade noch rechtzeitig zur Startnummernverlosung an. Wer die versäumt, versäumt auch das Rennen. Den angerichteten Slalom schaute er sich am Morgen vor dem Rennen dann doch an. "In zwei Minuten war er damit fertig", erzählt Pfeifer, der sich darüber schon ein wenig wundert.
Vom Preisgeld