Kostunica kritisierte Ahtisaari mehrmals, voreingenommen albanische Interessen zu vertreten. Den schwarzen Peter zog Staatspräsident Boris Tadic, der sich bereit erklärte, sich mit dem in Serbien unbeliebten finnischen Diplomaten zu treffen.
Ahtisaari hält seinen Plan für die von der UNO verwaltete südserbische Provinz streng geheim. Statt die Lage zu entspannen, lasse diese "Geheimnistuerei" jedoch Platz für wilde Spekulationen, meinten einige Beobachter. Serbische und albanische Medien verwirren die von der Ungewissheit geplagte Bevölkerung. Täglich sickern "zuverlässige" Informationen über die Details des Dokuments durch, das als Grundstein für die Lösung der Statusfrage des Kosovo dienen soll.
Neben Nato-Truppen werde der Kosovo auch eigene 2500 Mann starke, leicht bewaffnete Sicherheitskräfte haben, behauptet so der US-Sender "Voice of Amerika" in einer Sendung in albanischer Sprache, sich auf Ahtisaaris Plan berufend. In der ethnisch geteilten Stadt Kosovska Mitrovica würden die Serben im nördlichen und die Albaner im südlichen Stadtteil eine eigene Gemeinde, andere serbische Enklaven größere Befugnisse in Kultur und Religion bekommen. Neben Albanisch soll auch Serbisch die offizielle Sprache sein, Kosovo werde eine eigene Verfassung, Fahne und Wappen haben. Serbische Zeitungen schreiben von "Schutzzonen" für serbisch-orthodoxe Kirchen und Klöster und einer serbischen Polizei und Justiz in mehrheitlich von Serben bewohnten Gemeinden.