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Vizekanzler ÖVP-Chef Wilhelm Molterer kritisierte Gusenbauer im Kurier - und forderte eine "größere Trennschärfe" ein. SP-Bundesgeschäftsführer Josef Kalina daraufhin: "Im Pharisäertum ist die ÖVP unübertrefflich."

Foto: Reuters
Wien - Im Grunde wären die Strache-Fotos nichts weiter als eine FPÖ-interne Angelegenheit. Hätte nicht Bundeskanzler SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer in seinem ersten Pressefoyer nach dem Ministerrat von einer "Jugendtorheit" Straches gesprochen, und hätte nicht daraufhin Vizekanzler ÖVP-Chef Wilhelm Molterer diese Milde in einem Kurier-Interview kritisiert. Molterer forderte eine "größere Trennschärfe" ein und eine "Firewall zu dieser Geisteshaltung".

Das konnte wiederum SP-Bundesgeschäftsführer Josef Kalina nicht unbeantwortet lassen. "Wo war diese Trennschärfe, als die ÖVP Haider in die Regierung holte?", fragte Kalina rhetorisch und schob noch die Bemerkung nach: "Im Pharisäertum ist die ÖVP unübertrefflich."

Kritik von Pilz

SPÖ-Klubobmann Josef Cap musste sich wiederum vom Grünen Peter Pilz kritisieren lassen, weil er Gusenbauers Milde Strache gegenüber verteidigt hatte - mit einem Hinweis auf die auch nicht gerade gewaltfreie linke Jugend des ehemaligen deutschen Außenministers Joschka Fischer.

Cap zum STANDARD: "Ich setze Fischer keinesfalls mit Strache gleich. Denn Fischer hat sich von seiner Vergangenheit eindeutig distanziert." Diese Deutlichkeit fehle noch bei Strache, da fordere er, "dass er den politischen Hintergrund zu seinen Aktivitäten in den 80er-Jahren erkennt und sich davon heute klar distanziert".

Auch Pilz forderte in der ORF-"Pressestunde" eine "Klarstellung" Straches. (stui, DER STANDARD, Printausgabe 29.1.2007)