Wien – Bei einigen wichtigen Wiener Baudenkmälern "brennt der Hut", warnte am Donnerstag Landeskonservatorin Barbara Neubauer – um gleich hoffnungsvoll anzufügen: "Das Bundesdenkmalamt macht‘s wieder gut".

Ob dies tatsächlich gelingt, ist bei einigen Objekten allerdings noch fraglich. Meist, weil es hinten und vorne schlicht an Geld fehlt. Da gibt es etwa Sorgenkinder, wie den "Toboggan" im Wurstelprater: Eine 1913 eröffnete Rutschenbahn und also "das älteste existierende Erlebniskonstrukt", wie Neubauer betonte. Das Denkmalamt sei im Begriff, den "Toboggan" unter Schutz zu stellen – "aber dann muss ich auch die Instandsetzung gewährleisten" und das sei nur mit Hilfe mehrerer Sponsoren möglich.

Ähnlich das Problem bei der Heumühle, ein im Innenhof der Heumühlgasse 9 verstecktes verkommenes Juwel aus dem 14. Jahrhundert. "Die Instandsetzungskosten sind relativ hoch. Eine künftige Nutzung wird das aber nie einspielen können – und die Förderung macht höchstens ein_Viertel der Kosten aus."

Bei den Sofiensälen sei man hingegen endlich einen Schritt weiter: Nach dem fertigen Abdecken der Ruine soll im kommenden Frühjahr "eine Musterachse saniert werden. Wenn man dann weiß, was zu erwarten ist, kann es eine Ausschreibung geben."

Besonders schwierig ist die Situation bei den Friedhöfen: "Beim St. Marxer Friedhof gibt es seit 1993 Gespräche." Jetzt wurde immerhin ein Programm für die nächsten Jahre erstellt. Ähnlich die Situation beim Jüdischen Friedhof in der Seegasse: Dort soll im kommenden Jahr mit den Sicherungsarbeiten begonnen werden. Völlig offen ist hingegen die Zukunft des "extrem gefährdeten" Jüdischen Friedhofs in Währing: Es gebe zwar ein Konzept für die kommenden Jahre, "aber die Finanzierung wird ein ganz, ganz großes Problem sein". (Roman David-Freihsl, DER STANDARD - Printausgabe, 26. Jänner 2007)