Der ORF verzögert den Umstieg von analogem auf digitales Antennenfernsehen: Die ORF-Sendertochter ORS bestätigte nun mit einer Aussendung, was der STANDARD bereits Donnerstag berichtete .

Am 5. März gibt der ORF statt der analogen Frequenzen in Bregenz (Pfänder) und Innsbruck (Patscherkofel) nur jene in Vorarlberg zurück. Begründung der ORS: "Der ORF will vorerst abwarten, welche Auswirkungen sich auf den Zuschauer ergeben." Bleiben gröbere Probleme aus, wenn die ORS in Bregenz das gewohnte analoge Signal abschaltet, geht es vier bis fünf Wochen danach mit Tirol weiter.

Die ORS wollte schon am 19. März die analogen Frequenzen in Salzburg (Gaisberg) und Kärnten (Viktring und Dobratsch) abschalten. Nun wird Bundesland für Bundesland vom Westen her einzeln abgehakt.

Ende "noch heuer"

Damit konzentriert die ORS ihre Informationsaktivitäten. "So können wir unsere Kommunikation pro Ballungsraum verdoppeln, damit die Leute optimal vorbereitet sind", sagt Michael Weber, Kommunikationschef der ORS.

Werden die analogen Frequenzen in einem Gebiet abgeschaltet, brauchen die Zuschauer Decoder, um digitale Signale zu empfangen.

Einen detaillierten Fahrplan wollen vorerst weder ORF noch ORS herausgeben. Jedenfalls "noch heuer" würden die analogen Frequenzen in allen Ballungsräumen abgedreht. Wien dürfte erst nach den Sommerferien drankommen, auch für St. Pölten könnte es Herbst werden.

Die Verschiebung verzögert die Inbetriebnahme der zweiten Digital-TV-Plattformo (Multiplex B, voraussichtlich mit Sendern wie ORF Sport Plus, Puls und anderen Regionalsendern). Sie übernimmt jene Frequenzen, die Multiplex A (ORF 1, 2, ATV) freigibt, wenn er auf die bisher analog genützte Frequenzen von ORF 1, ORF 1 und ATV gewechselt ist. Dafür müssen die aber abgedreht sein. Für eine dritte Plattform (für digitales Handy-TV, also DVB-H) läuft derzeit eine Konsultation der Medienbehörde. (fid/DER STANDARD, Printausgabe, 26.1.2007)