Bonn - Durch die Insolvenz der Automobilzulieferer ISE Industries und ISE Innomotive Systems Europe sind rund 2.600 Arbeitsplätze in Nordrhein-Westfalen gefährdet. Doch sieht der vorläufige Insolvenzverwalter Christopher Seagon "Chancen für einen dauerhaften Fortbestand des Unternehmens". Denn mehrere Marktteilnehmer hätten bereits Interesse an einer Übernahme signalisiert, berichtete er in einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung.

Das Unternehmenskonglomerat mit Sitz in Bergneustadt bei Gummersbach hatte wegen drohender Zahlungsunfähigkeit beim Landgericht Bonn Insolvenz beantragt. Der Insolvenzverwalter betonte, der Erhalt des Unternehmens und die Arbeitsplatzsicherung hätten für ihn besonders hohe Priorität. In einem ersten Schritt wolle er nun Kontakt zu Lieferanten, Banken und Kunden aufnehmen.

Zuversicht

Die Geschäftsführung zeigte sich in einer Erklärung zuversichtlich, dass der Betrieb unvermindert weiter laufen werde. "Wir wollen in den kommenden Tagen gemeinsam mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter das operative Geschäft rasch stabilisieren", sagte Geschäftsführer Gerd Rosendahl. Wichtige Kunden hätten bereits ihre Unterstützung zugesichert. Auch das nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerium schaltete sich in die Rettungsbemühungen ein.

ISE stellt in Bergneustadt, Witten und Duisburg Autozubehör wie Karosserieteile, Überrollschutzsysteme und Fahrwerkskomponenten her. Die IG Metall hält die Firma mit ihrem Angebot durchaus für konkurrenzfähig. ISE habe gute Produkte. Die Gewerkschaft sehe ein deutliches Potenzial für eine Weiterführung des Betriebes, sagte Gewerkschaftsprecher Wolfgang Nettelstroth. "Wir hoffen, dass es mit Unterstützung des Insolvenzverwalters gelingt, den Betrieb fortzuführen und die Arbeitsplätze zu erhalten." (APA/AP)