Die Deutsche Telekom will das Mobilfunk- und Festnetzgeschäft für Privatkunden enger verzahnen und den Service verbessern. Damit soll der massive Kundenschwund vor allem im Festnetzbereich gestoppt werden. Künftig werde sich ein gemeinsames Führungsgremium "Sales & Service" um die übergreifende Koordination von Service und Vertrieb für T-Com, T-Mobile und die T-Punkt Vertriebsgesellschaft kümmern, sagte T-Com-Vorstand Timotheus Höttges am Dienstag in Darmstadt.

Der Weg zum Kunden

Um den Weg zum Kunden und die Wartezeiten abzukürzen, will die Deutsche Telekom die Zahl der T-Punkt-Geschäfte ausbauen. Allein in diesem Jahr seien deutschlandweit 200 neue Filialen geplant, sagte Höttges. Derzeit liege die Zahl bei 589. Nachholbedarf gebe es darüber hinaus bei T-Com auch bei der Erreichbarkeit von Call-Centern oder der Einrichtung neuer Anschlüsse. Hier sei die Nachfrage oft schlicht unterschätzt worden. Auf einen Fahrplan, wann die Neuerungen beim Kunden ankommen, wollte sich Höttges aber noch nicht festlegen lassen.

"Die Mannschaft nimmt heute die Arbeit auf"

Darüber hinaus kündigte Höttges an, im T-Com-Bereichsvorstand die Funktionen Kundenservice, Vertrieb, technischer Kundenservice sowie das Markt- und Qualitätsmanagement jeweils zu eigenen Vorstandsbereichen aufzuwerten. In dem zehnköpfigen Führungsteam soll sich künftig der 47-jährige Phillipp Humm von T-Mobile um den gesamten Vertrieb für T-Mobile und T-Com kümmern. Thomas Berlemann (43), ebenfalls von T-Mobile, wird für den Kundenservice zuständig sein, Roland Folz (42) von T-Com verantwortet den technischen Kundendienst. "Die Mannschaft nimmt heute die Arbeit auf", sagte Höttges. Im Gegenzug räumen der bisherige Bereichsvorstand Marketing, Burkhard Graßmann und der bisher für den Bereich Innovationen bei T-Com zuständige Vorstand, Bernd Kolb, ihre Stühle.

" Die einzelnen Säulen bleiben erhalten."

Höttges wies allerdings Nachfragen zurück, der jetzt eingeleitete Umbau leite eine Auflösung der bisherigen Konzernstruktur ein. "Das heißt nicht, dass wir die strategischen Geschäftsfelder auflösen. Die einzelnen Säulen bleiben erhalten." Mit den jetzt geplanten Neuerungen wolle die Telekom im Privatkundengeschäft in diesem Jahr ihre Marktposition bei DSL ausbauen. "Wir sind auf dem richtigen Weg, was die Marktanteile betrifft." Darüber hinaus solle die Marktführerschaft von T-Mobile gesichert werden. Genauere Angaben machte Höttges auf Nachfrage allerdings nicht. Die Festnetzsparte hat in den ersten drei Quartalen 2006 einen massiven Kundenabgang verzeichnet. Der Marktanteil am DSL-Neukundengeschäft soll sich laut früheren Angaben wieder erhöht haben.(APA)