Juryvorsitz Juli Soler
So kam die vierköpfige Jury (Heston Blumenthal, Doug Frost, Makoto Abe und Juli Soler als Vorsitzender) im Laufe des Vormittags in den Genuss von 24 Köstlichkeiten und den dazupassenden Weinen. Die Journalisten hingegen waren dazu verdammt ihr Vorstellungsvermögen unter Beweis zu stellen, gab es doch für die rund 50 anwesenden genau jeweils einen Teller der präsentierten Speisen – sprich es war in etwa so, als würde man sich eine Kochsendung im Fernsehen ansehen, wenn auch auf einem höheren Niveau (sagt zumindest die Jury) – vielleicht kann man diesen Punkt beim nächsten Mal ja verbessern?
Siegermenu
Womit beeindruckten nun die Schotten die Jury derart, dass es neben dem Gesamtsieg auch noch den Preis für die beste Kombination mit süßem Sherry gab? Als Vorspeise Jakobsmuscheln mit Kastanienpüree – dazu Manzanilla, als Hauptgang Anjoutaube mit Palo Cortado und als Nachspeise karamellisierte Bananen und Haselnusstörtchen, kombiniert mit Moscatel (das Originalrezept für das Menu zum Nachkochen können Sie auch herunterladen – und seien sie froh, dass nicht die Japaner gewonnen haben, sonst würden Sie zum Nachkochen eine Apothekerwaage benötigen).
Der Preis für die beste Kombination mit einem trockenen Sherry ging an Dänemark – Kalbsbrie und dazu einen trockenen Oloroso und für die Kombination mit einem halbtrockenen Sherry an die USA – Foie Gras gepaart mit einem halbtrockenen Palo Cortado.
Jurystimmen
Juli Soler: „Das Niveau des Wettbewerbes war extrem hoch. Einen Sieger zu bestimmen war sehr schwer. Das ist halt das Problem bei solchen Bewerben, dass nicht alle gewinnen können, auch wenn sie es verdient hätten. Beeindruckend für mich war vor allem das Wissen der Teilnehmer in Bezug auf die Weine...“
Heston Blumenthal: „Acht Länder, acht Küchen und alle von Sherry inspiriert. Ich habe gewusst, dass das Niveau sehr hoch sein wird, aber ich hatte nicht erwartet, dass es so hoch sein wird. In Jerez gibt es sehr komplexe Weine und vor allem eine unglaubliche Bandbreite. In glaube in Bezug auf die Kombinationsmöglichkeiten mit Speisen haben wir bis jetzt nur an der Oberfläche gekratzt. Heute hatten wir acht Länder und damit acht Küchenstile zu Gast, aber für alle war Sherry eine Quelle der Inspiration. Den richtigen Sherry zur Speise zu finden ist schwierig und gelingt nur durch ständiges Lernen...“
Doug Frost: „Diese Weine haben eine große Vergangenheit, aber eine noch größere Zukunft. Ganz Spanien und im Speziellen Jerez hat eine lange Weinbautradition auf sehr hohem Niveau, aber ich glaube die Zukunft wird diesen Weinen wieder den Stellenwert geben, den sie verdienen...“