Wien – Der österreichische Biomasseverband hält die Klima- und Energieziele des aktuellen Regierungsverbands für "ehrgeizig", weist aber darauf hin, dass sie ohne "konkrete Maßnahmen" nicht erreicht werden könnten. So sollte nach Meinung des Vorsitzenden Heinz Kopetz ein rascher Ausbau von Windenergie, Wasserkraft und Biomasse erfolgen um diese Ziele einhalten zu können.

Demnach soll die Kioto-Verpflichtung, die eine Senkung der CO2-Emissionen von 93 auf etwa 68 Millionen Tonnen vorsieht, bis 2012 erreicht werden. Der Anteil der erneuerbaren Energie soll bis 2020 auf 45 Prozent verdoppelt werden. Was die Energieeffizienz betrifft, so will die Regierung bis 2020 eine Verbesserung um 20 Prozent erreichen. Um dies finanzieren zu können, spricht sich Kopetz für eine "ökologische" Steuerreform aus. Dadurch könne die Errichtung für Anlagen erneuerbarer Energie "kostenneutral" gestaltet werden. Kopetz schlägt vor, das Käufer von Öl- und Gasheizungen tiefer in die Tasche greifen und eine "CO2-Pönale" zahlen sollen. Auch Autos, die mehr als fünf Liter Treibstoff auf 100 Kilometer verbrauchen, sollten höher besteuert werden. Weiters fordert Kopetz eine Anhebung der Mineralölsteuer auf das Niveau von Italien oder Deutschland. Wer allerdings von konventionellen auf Biomasse-Heizungen umsteigt, könnte eine Investitionsförderung in der Höhe von etwa 35 Prozent erhalten.

Bauern freuen sich

Die heimischen Landwirte hoffen jedenfalls, sich mit Biomasse eine Einkommensquelle erschließen zu können. "In der Land- und Forstwirtschaft herrscht Bioenergie-Aufbruchstimmung. Der Boom eröffnet nicht nur den Forstwirten, sondern auch Acker- und Grünlandbauern neue Perspektiven", so Winfried Eberl, Direktor der steirischen Landwirtschaftskammer. (Regine Bohrn, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 23.1.2007)