Seit der Saison 2001/2002 gibt es laut Katharina Sedivy von der Rechtsabteilung der Oper die so genannte Donatoren-Regelung. Die Unterstützer erhalten dabei für einen Beitrag von 36.800 Euro im Jahr neben einigen Zuckerln wie die Nutzung der Räumlichkeiten für private Zwecke vor allem eine der begehrten Logen auf dem Opernball. Waren es anfangs gerade einmal zehn Personen, die dieses Angebot nutzten, so sind es heuer bereits um die 50. Und die Chancen, ohne Mehrzahlung eine der begehrten 112 Logen zu ergattern, sind somit denkbar gering.
"Wollten kein Risiko eingehen"
Lugner ist seit heuer unfreiwilliger freiwilliger Förderer der schönen Künste in der Oper. "Wir haben das gemacht, weil wir kein Risiko eingehen wollten, dass wir mit Paris Hilton, aber ohne Loge dastehen", sagte er zur APA. Doch selbst der wohl größte Opernballfan des Landes fühlt sich gefrotzelt: "Man soll nicht glauben, dass wir das nach heuer noch ewig mitmachen", drohte "Mörtel". Auch seine langjährigen Besuche beim Hahnenkamm-Rennen habe er eingestellt, nachdem es die Organisatoren preislich übertrieben hätten.
In der Rechtsabteilung räumte man ein, dass es für Nicht-Donatoren zunehmend schwierig wird, zu einer Loge zu kommen. Doch besonders bei langjährigen Stammgästen, die sich wie etwa Androsch weigern, die Mehrzahlung zu leisten, versuchen die Organisatoren, eine Lösung zu finden. "Wir haben Herren Androsch eine Loge angeboten, aber er hat sie abgelehnt, weil es nicht die war, die er jedes Jahr hat", sagte Sedivy.