Wien - Die Baumärkte rechnen nach den Sturmschäden durch den Orkan Kyrill mit verstärktem Kundenaufkommen in den nächsten Tagen. "Viele werden nach dem Sturm ihr Haus überprüfen, ob etws zu reparieren ist", sagt Leopold Fetter, Bundesobmann der Sparte Holz- und Baustoffhandel bei der Wirtschaftskammer Österreich. Mit einem Kundenansturm, wie dieser von deutschen Baustoffhändlern erwartet wird, rechnet Fetter nicht. Auch, wenn manche Gegenden stärker betroffen seien, "gab es bei uns nicht so große Schäden wie in Deutschland", so der Spartenobmann.

15 Prozent Rabatt

Österreichs größte Baumarktkette, bauMax, rechnet mit einer regional stärkeren Nachfrage und gewährt von den Sturmschäden betroffenen Kunden ab sofort einen Preisnachlass. In den von Sturmschäden betroffenen Gebieten gewährt der Baumarkt bis 18. März auf alle Artikel 15 Prozent Rabatt. Wo genau die Aktion gelten wird, werde gerade ermittelt, hieß es am Freitag. Betroffene sollten sich jeweils bei der Marktleitung der Märkte melden, schreibt bauMax in einer Aussendung.

In Deutschland geht der Baustoffhandel von einem Kunden-Ansturm aus, wie der Geschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Heimwerker-, Bau- und Gartenfachmärkte (BHB), John W. Herbert, der dpa unter Berufung auf eine Blitzumfrage unter den Baumärkten sagte. Man rechne mit einem erhöhten Bedarf nach Motorsägen, Bohrmaschinen, Gartenzäunen, Planen, Holz und Dachplatten, so Herbert.

Dachdecker im Großeinsatz

In Oberösterreich befinden sich nach der Sturmnacht die Dachdecker im Großeinsatz. Die Betriebe hätten Journaldienste eingerichtet und sind auch am Wochenende rund um die Uhr erreichbar, schreibt die Wirtschaftskammer Oberösterreich in einer Aussendung. Landesinnungsmeister Othmar Berner warnt vor "akuter Lebensgefahr" bei Reparaturen in Eigenregie: "Auch bei den derzeit noch herrschenden Windgeschwindigkeiten können Dachteile zu Segeln werden und bei unsachgemäßer Arbeit einen Menschen leicht in die Tiefe reißen", so Berner.

Größere Schäden lassen sich durch regelmäßige Kontrollen des Daches vermeiden, raten die oö. Dachdecker: "Mindestens einmal pro Jahr sollte das Dach von einem Fachmann begangen werden, der lose Teile gleich wieder befestigen kann und die gesamte Dachkonstruktion auf ihre Sicherheit und Haltbarkeit überprüft", meint Berner. (APA)