Italienische Speise, Tag 2: Bei aller Liebe zum fetten roten Buch mit dem grünen Rücken, man muss gelegentlich auch abzweigen vom Osteriaführer, vielleicht gar der Kultur den Vorzug gegenüber der Esserei geben - Aber schon am zweiten Tag?
Redaktion
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Aus dem Dumont-Reiseführer (Kultur!) ein Lokaltipp verbindet beide Ansprüche trefflich. Und wenn man bei der Gelegenheit noch den wunderbaren Brentakanal mit Nebel im Spätherbst gemächlich entlangfährt, mit Villen und Palästen wie Foscari und Pisani, geht das als astreines Kulturprogramm durch.
Nalin also, am Seitenkanal von Mira. Nicht wirklich schön das Lokal, aber groß. Trotzdem hat der Wirt nicht übertrieben, als er gestern Abend noch lange zögerte, ob er noch einen Tisch für zwei frei hat. Sonntagmittag wird hier vielfach demonstriert, wieviele Platten kalter und warmer Meeresfrüchte in eine durchwegs nicht mehr als schlanke italienische Familie passten. Unfassbar viele.
Hinfahren, Eiweiß schlemmen!
Wir kosten eine ordentliche Portion von der Seespinne, wunderbar. Ein Schuss zitroniges Olivenöl aus der Toskana (warum hab’ ich mir den Namen nicht notiert?) passt trotzdem immer noch, genial. Außerdem ein überbordender Muschelteller voll Cozze und Vongole; eine Fischsuppe mit – da war es wieder – heftigem Bottarga-Geschmack. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Heftig gut.
Fische und Meerestiere vom Grill (Scampo, Branzino, Orata...) gehen sich noch herrlich aus, während sich die Tischnachbarn noch immer ungetrübten Appetits an die siebte oder achte gemeinsame Riesenplatte machen. Sieht noch nach Antipasti aus. Seppioline alla Veneziana mit viel Tinte, heller und fester Polenta, passen bei uns nur noch rein, weil so wunderbar. Hinfahren, schlemmen!
Abends dafür Diätprogramm: Nur eine gewaltige Platte Wurst und Käse in der Weinbar Corte Scura in Treviso, sehr nettes Städtchen by the way.
Die folgenden Ereignisse finden statt ab Freitag, 17 Uhr.
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