Fritz Kohles

Foto: Neuhold
Salzburg - Mit dem Tod von Fritz Kohles am 18. Januar vergangenen Jahres hat die Stadt Salzburg eine ihrer populärsten Figuren der vergangenen Jahrzehnte verloren. Wie beliebt das im 52. Lebensjahr verstorbene Multitalent war, zeigte sich bei der Trauerfeier am Kommunalfriedhof wenige Tage nach seinem Ableben: Über eintausend Salzburger nahmen von "ihrem Fritz" Abschied; die Dimension des Trauerzugs hätte jedem Schauspielstar zur Ehre gereicht.

Den Grundstein für seine Popularität legte Kohles als Betriebsratsobmann des Salzburger Bahnhofspostamtes 5020 mit damals noch über 1300 Bediensteten. Kohles war aber auch Musiker: Mit seinem "Grenzland-Sextett" stürmte er in den Siebzigern die alpenländische Hitparade. Fritz Kohles, der aussah wie ein Wiener Fiaker und sprechen konnte wie weiland Qualtinger, stand als Schauspieler am Landestheater auf der Bühne, schrieb Texte, war Kabarettist und Wirt: zuerst im "Krotach" unmittelbar beim Sitz der Landesregierung, dann bis zu seinem Tod in der "Klause" am Ursulinenplatz.

Aus Anlass seines ersten Todestages findet morgen, Donnerstag, in der Salzburger Arge-Kultur eine eigens gestaltete Hommage an Fritz Kohles statt. Unter dem Titel "... sollst leben!" ist ein poetisch-musikalischer Abend geplant, der sich um das Leben, das Sterben, um den Wein und das Bier dreht. Neben Texten von Karl-Markus Gauß, Helmut Qualtinger und Friedrich Achleitner erweisen Roland Neuwirth mit seinen Extremschrammeln "dem Fritz" posthum die Ehre. Dass Neuwirth und seine Schrammeln einmal den Abgesang auf ihn anstimmen werden, hat Kohles übrigens vor seinem Tod noch selbst verfügt. (Thomas Neuhold, DER STANDARD Printausgabe, 17.01.2007)